Bayern gewinnt 4:1 in Riad - und viele Herzen
Riad - Die Bayern auf Abenteuer-Trip nach Saudi Arabien zum Testspiel gegen den saudi-arabischen Rekordmeister Al Hilal, das sie souverän mit 4:1 gewannen. Und noch viel mehr einheimische Fan-Herzen. Wichtig für Trainer Pep Guardiola: David Alaba feierte nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause (Innenbandriss) sein Comeback, spielte eine halbe Stunde.
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Grenzenlose Begeisterung für die Helden aus der Ferne, auch für die Bayern-Delegation dürfte es ein ganz spezielles Erlebnis gewesen sein. Am Samstagmorgen um 10.30 Uhr Ortszeit hob die Lufthansa-Sondermaschine, die am Abend zuvor eingeflogen war, von Doha Richtung Riad ab. Nach einer Stunde Flug landete man in der saudi-arabischen Hauptstadt. Die Einreise dauerte trotz der vorher ausgestellten Visa über eine Stunde. Jeder Spieler, Trainer, Betreuer sowie die mitgereisten zehn Journalisten sowie rund 20 Fans musste einzeln fotografiert werden und beide Hände- sowie Daumenabdrücke abgeben.
Nach der Landung um 12 Uhr dauerte es dann bis 14 Uhr bis die Mannschaft im feudalen „The Ritz-Carlton Riyadh“ angekommen war. Dort bezog der Tross ein Tageshotel, man musste sich erst durch die mit Fans voll gepackte Lobby kämpfen. Fotos und Autogramme der Stars waren das Ziel – übrigens auch vieler verschleierten Frauen, die extra in das Luxus-Hotel etwas außerhalb der Innenstadt Riads gekommen waren. „Es ist uns eine Freude und eine Ehre, hier zu sein“, sagte Trainer Pep Guardiola, „wir spielen gegen eines der besten und wichtigsten Teams im arabischen Raum.“
Nach zweieinhalb Monaten: Alaba feiert Comeback
Es gab Mittagessen und kurz vor Abfahrt ins Stadion um 18 Uhr noch eine Taktikbesprechung. Denn Guardiola nahm das Spiel, den zweiten Test des Jahres nach dem 4:1 vom letzten Dienstag gegen die „Katar Stars“ richtig ernst. Auf dem Weg zum Bus wurden die Bayern-Profis noch einmal belagert, Gejohle und Gekreische. Dann ging es per Polizeieskorte durch die Stadtautobahnen von Riad zum Stadion „King Fahd International“. Es hieß, dass 60.000 Zuschauer zu dem von Bayern-Partner Audi/Volkswagen organisierten Spiel kommen würden, doch dann waren es wohl nur rund 20.000. In einem Block hatten sich Bayern-Fans versammelt, teils Mitarbeiter der Botschaft oder Geschäftsleute, die in Saudi-Arabien arbeiten. Auf einem Plakat stand: „Willkommen, du großer Riese. Wir stehen an deiner Seite“ - samt Vereinslogo. Die Fans in Riad feierten die Bayern begeistert, es war der zweite Besuch in Saudi-Arabien nach Januar 2009. Vor Anpfiff gab's im Stadion ein kleines Feuerwerk.
Katar-Abreise: Mehr Personal, mehr Qualität
Das Spiel? Na ja. Eine bessere Trainingseinheit. Wie ernst Guardiola die Partie nahm, konnte man an der Startaufstellung ablesen: Neuer – Weiser, Boateng, Dante, Bernat – Alonso, Schweinsteiger – Robben, Müller, Ribéry – Lewandowski. Bis auf Trainingslager-Überraschung Weiser (kämpft um den Platz rechts hinten mit Rafinha) könnte dies auch die Startelf für den Rückrundenauftakt am 30. Januar in Wolfsburg sein. Außer Benatia wird noch fit und ersetzt Dante. Die Tore gegen Al Hilal erzielten Dante (9.), Schweinsteiger (11.), Lewandowski (39.) und Pizarro (61.) - drei Mal per Kopf, Schwein traf mit links.
Nach einem Abendessen im Stadion ging es per Bus und Polizeieskorte zum Flughafen. Abflug 2 Uhr nachts, geplante Landung in München am Sonntagmorgen um 6.05 Uhr. Danach haben die Spieler frei.
Aufstellung 1. Halbzeit: Neuer – Weiser, Boateng (20. Rafinha), Dante, Bernat – Alonso, Schweinsteiger – Robben, Müller, Ribéry – Lewandowski.
Aufstellung 2. Halbzeit: Zingerle – Rafinha, Dante (57. Alaba), Bernat – Gaudino, Schweinsteiger (60. Eberwein), Rode – Weiser, Götze (63. Hingerl), Kurt - Pizarro.
Tore: 1:0 Dante (9.) nach Boateng-Flanke mit links 2:0 Schweinsteiger (11.) mit links nach Abwehrpatzer, Ball kam von Müller 3:0 Lewandowski (39.) per Kopf auf Flanke von Robben 4:0 Pizarro (61.) per Flugkopfball. 4:1 N.N. (90.)
Info: Holger Badstuber ging vor dem Anpfiff eine gute Viertelstunde laufen (muskuläre Probleme), der am Rücken verletzte und seit Sonntag pausierende Medhi Benatia machte im Stadion Sprinttraining mit einem Physiotherapeuten.