Bayern geht bei Barca unter: Ganz Europa lacht über diese Klinsmänner

Auf das 1:5 von Wolfsburg folgt ein 0:4 bei Barca. Bayern lässt sich erneut demütigen. Trainer Jürgen Klinsmann sorgt nur vor dem Spiel für einen Kracher.
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BARCELONA - Auf das 1:5 von Wolfsburg folgt ein 0:4 bei Barca. Bayern lässt sich erneut demütigen. Trainer Jürgen Klinsmann sorgt nur vor dem Spiel für einen Kracher.

Was für eine Blamage für die Bayern. 0:4 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Barcelona. Der Super-GAU war schon zur Halbzeit perfekt! Ganz Fußball-Europa lacht über die Klinsmänner. Präsident Franz Beckenbauer war „fassungslos“, rang nach Worten. „Unglaublich was sich da abgespielt hat. Eine Katastrophe, eine Demütigung!“

Barcelonas (vorgetäuschte?) Angst vor der „Bestia negra“, die „schwarze Bestie“, war also total unbegründet. Die Bayern spielten auch ganz in weiß an diesem Mittwochabend. Das war’s dann für Klinsmann und Co. mit den großen Träumen. Das Rückspiel nächsten Dienstag – nur noch ein bedeutungsloser Freundschafts-Kick.

Den ersten Knaller lieferte Klinsmann mit seiner Aufstellung. Statt Michael Rensing (24) stand Ersatzmann Jörg Butt (34) zwischen den Pfosten. „Wir wollten in diesem Moment mehr Erfahrung haben“, begründete Klinsmann die sensationelle Torwart-Rotation. „Mir fällt fast eine ganze Abwehr aus, da wollte ich mehr Stabilität reinbringen“, ergänzte Klinsmann. War nix!

Lucio musste wegen Adduktoren-Problemen passen, Daniel van Buyten war bei seinem schwerkranken Vater in Belgien, Philipp Lahm musste wegen Muskelproblemen im Oberschenkel passen. Lell verteidigte auf der linken Seite, Demichelis und Breno, schon letztes Wochenende beim 1:5 in Wolfsburg überfordert, bildeten die Innenverteidigung.

Ex-Trainer Udo Lattek schwante da schon Böses. „Die Abwehr ist nicht eingespielt, das wird ein großes Problem.“ Coach Klinsmann versuchte sich dennoch als Optimist: „Nichts ist unmöglich, wir haben in der Champions League gezeigt, was wir drauf haben.“ Er beschwor sein Team: „Wir müssen einen richtigen Fight liefern.“ Präsident Franz Beckenbauer forderte: „Die Bayern müssen laufen bis die Socken qualmen.“

Ein frommer Wunsch.

Denn schon nach acht Minuten zeigte Barca den Bayern die spielerischen Grenzen auf. Überraschungspass von Eto’o durch die Beine von Lell, Breno schaute bewundernd zu, wie Messi zum 1:0 einschob. Vertauschte Rollen nur vier Minuten später: Einen Zuckerpass von Messi nutzte Eto’o zum 2:0, schob Butt den Ball sogar noch durch die Beine ins Netz. Bayern desolat. Mit Glück, dass Schiedsrichter Howard Webb (England) den Katalanen einen klaren Elfmeter (Lell hatte Messi gelegt, 18.) verweigerte. Barca-Coach Guardiola tobte, wurde vom Referee auf die Tribüne geschickt.

Doch auch ohne ihren Trainer zauberte Barcelona weiter. Unglaublich, wie Henry Oddo stehen ließ. Den Pass des Franzosen rutschten Messi und Lell quasi über die Linie – 3:0 (38.). Eine Demütigung! Das Bayern-Debakel nahm seinen Lauf. Henry erhöhte auf auf 4:0 (43.). Die Bayern erbärmlich. Kapitän van Bommel fiel durch einen brutalen Ellenbogencheck gegen Messi auf – ohne Folgen für den Rabauken.

Auch sportlich blieb’s ohne noch schlimmere Folgen für die Münchner. Was vor allem an der Gnade der Barca-Stars lag, die sich nur noch ein wenig spielen wollten mit dem unterlegenen Gegner, die das Spiel ganz locker austrudeln ließen, den Ball – wie im Training – durch die eigenen Reihen zirkulieren ließen, ohne weiter richtig nach vorne zu powern. Also blieb’s beim 4:0.

Ach ja: Die Bayern brachten in den ganzen 90 Minuten keine ernsthafte Chance zustande. Von wegen Bestia, es war nur negra – ein rabenschwarzer Abend. Die höchste Niederlage der Bayern in der Champions League kommentierte Franz Beckenbauer so: „Die erste Halbzeit war das Fürchterlichste, was ich jemals vom FC Bayern gesehen habe.“ Und er ist immerhin seit 1965 dabei. F. M., ps

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