Bayern gehen gegen Bate baden

Der Rekordmeister erlaubt sich bei der 1:3-Niederlage im zweiten Gruppenspiel zu viele Fehler und agiert in der Offensive zu umständlich. Schon vor dem Spiel gibt's Ärger
SID |
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Der Rekordmeister erlaubt sich bei der 1:3-Niederlage im zweiten Gruppenspiel zu viele Fehler und agiert in der Offensive zu umständlich. Schon vor dem Spiel gibt's Ärger

Minsk - Die Siegesserie der Bayern ist gerissen. Statt nach der Machtdemonstration in der Bundesliga auch in ihrer Champions-League-Gruppe an die Spitze zu stürmen, kassierten die Münchner am Dienstag beim Außenseiter BATE Borissow mit 1:3 (0:1) überraschend die ersten Saisonniederlage. Schon vor dem Anpfiff war es bei den Bayern nicht rund gelaufen: Trainer Jupp Heynckes hatte sich verärgert über die jüngste Kritik von Sportdirektor Matthias Sammer geäußert. Und dann sorgten Alexandr Pawlow (23. Minute), Witali Rodionow (78.) und Renan Bressan (90.+4) vor 25 000 Zuschauern für die sportliche Pleite – und die Tabellenführung für BATE. Der Anschluss von Franck Ribery (90.+1) kam zu spät.

Ärger über Sammer-Kritik: "Hätte intern bleiben müssen"

 

Die mit der makellosen Bilanz von acht Saisonsiegen nach Weißrussland gereisten Bayern zeigten sich auch in Minsk von Beginn an überlegen, taten sich aber gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber schwer. Edgar Oletschowitsch besaß schon nach sechs Minuten die Chance zur überraschenden Führung, Manuel Neuer aber war auf dem Posten (6.). Toni Kroos hätte die Münchner im altehrwürdigen Dinamo-Stadion in die Vorhand bringen müssen, war schon an Keeper Andrej Gorbunow vorbei, traf aber nur den linken Pfosten (13.).

 

Gegen Borissow: Die Bayern in der Einzelkritik

 

Heynckes hatte zwar eindringlich auf die gute Organisation des weißrussischen Serienmeisters hingewiesen. Doch sein Team ließ sich von einem Schnellangriff von BATE überrumpeln: Nationalverteidiger Holger Badstuber verhinderte die Eingabe nicht – und in der Mitte acht Meter vor dem Bayern-Gehäuse stand Pawlow total blank. Borissow hatte schon das erste Spiel in der Gruppe F gegen beim OSC Lille mit 3:1 für sich entschieden. Der deutsche Rekordmeister reagierte mit noch mehr Dominanz. Die Kopfbälle von Thomas Müller und Mario Mandzukic (25.) parierte aber Gorbunow.

Sportdirektor Sammer durfte sich zur Halbzeit mit seiner öffentlichen Warnung, keine Genügsamkeit eintreten zu lassen, bestätigt fühlen. Heynckes hatte sich noch direkt vor dem Anpfiff gegen die von Sammer an seinem Team geäußerte Kritik verwahrt: „Mit der Form, der Art und Weise war ich nicht einverstanden. Das habe ich ihm auch gesagt.“ Kritik müsse immer konstruktiv, angemessen und nicht übertrieben sein, betonte der Münchner Chefcoach und betonte: „Ich finde, dass die Kritik überzogen war. Ich finde auch, wir sollen die Kritik intern machen und nicht extern.“

Heynckes ließ Bastian Schweinsteiger auch nach dem Wechsel weiter auf der Bank. Der sich seiner Bestform nähernde Nationalspieler habe in der neuen Saison schon viele Spiele gemacht, „die Pause kommt genau richtig“, begründete der Chefcoach seine Maßnahme. Neben Luiz Gustavo organisierte 40-Millionen-Mann Javi Martinez im zentralen Mittelfeld das Bayern-Spiel. „Er kann ein Spiel lesen und macht wenig Fehler“, meinte Heynckes über den Neuzugang aus Spanien. Eine Lücke im Borrisows Abwehrbollwerk aber fand auch er nicht.

Mehr als eine Halbchance von Philipp Lahm (47.) gab es zunächst nicht. Bei den wenigen Gegenzügen offenbarten die Münchner jedoch erschreckende Unkonzentriertheiten. Oletschowitsch wurde von Ex-Bundesligaprofi Aleksandr Hleb mustergültig freigespielt – Neuer bekam gerade noch so die Finger an den Ball (55.). Rodionow (61.) und Pawlow (61.) vergaben aus besten Positionen die Vorentscheidung für die immer mutiger konternden Weißrussen.

Eigentlich hatte Sportdirektor Sammer den „Vorgang“ – die Kritik an den Münchner Profis – als „lange abgeschlossen“ erklärt. Bei ihren zweiten Champions-League-Einsatz aber verstärkten Lahm und Co. Sammers Bedenken. Erst in der Schlussphase machten die Gäste mehr Druck. Ein Schuss von Ribery wurde von Gorbunow an die Latte gelenkt (83.), dann traf der Franzose. „Der Trainer ist unmittelbar für die Mannschaft zuständig und muss ein starkes Bündnis bilden und die Spieler schützen“, hatte Sammer schon vor dem Spiel erklärt.

 

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