Bayern-Gegner Mainz 05: Fußball und Karneval gehen Hand in Hand

Prof. Reinhard Urban, Präsident des Mainzer Carneval-Vereins spricht in der AZ über das Spiel des FC Bayern beim 1. FSV Mainz 05, das besondere Image des Klubs, mögliche Hoeneß-Parodien und Klopp als Fastnachtsredner.
Julian Buhl |
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"Da nimmt man auch mal eine Fastnachtskappe mit ins Stadion", sagt Reinhard Urban über Fußball und Karneval in Mainz.
dpa, Rauchensteiner/Augenklick "Da nimmt man auch mal eine Fastnachtskappe mit ins Stadion", sagt Reinhard Urban über Fußball und Karneval in Mainz.

Mainz/München - Prof. Reinhard Urban (66) ist seit diesem Jahr Präsident des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), der auch die TV-Sendung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" veranstaltet.

AZ: Herr Urban, wie stehen Sie als Exil-Münchner und Präsident des Mainzer Carneval-Vereins MCV zum Spiel Mainz 05 gegen Bayern heute Abend?
Prof. Reinhard Urban: Ich bin in München aufgewachsen, lebe aber seit 25 Jahren in Mainz. Ich werde also mit meinem 05er-Schal im Stadion für Mainz die Daumen drücken. Ich fahre auch immer zum Auswärtsspiel nach München. Dort springe ich dann als einziger hoch, wenn Mainz ein Tor schießt.

Waren Sie früher Bayern-Fan?
Nein, ich war immer Sechziger, hatte als Jugendlicher aber eher andere Interessen. Bei Mainz 05 bin ich jetzt Fan und Mitglied, weil ich von dem Verein, dem Fußball, den sie spielen, und wie sie sich insgesamt präsentieren, begeistert bin.

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Was erwartet die Bayern in Mainz?
Eine super Stimmung! Die Fans werden Radau machen, und die Mannschaft wird sich richtig reinhängen. Bayern wird nicht nur spielen, sondern auch kämpfen müssen.

Am 11.11. haben Sie kürzlich auf dem Mainzer Rathausbalkon die Fastnachtszeit erstmals als MCV-Präsident eingeläutet. Fast ein wenig wie in München bei den Fußballern, oder?
Ein bisschen schon. Statt mit einer Meisterschale stand ich eben um 11.11 Uhr mit einer großen Uhr in der Hand da. Es war aufregend, weil es das erste Mal für mich war. Knapp 6.000 Leute waren da. Bei Bayern stehen noch ein paar Tausend mehr auf dem Marienplatz.

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Beim FC Bayern haben Sie sozusagen jetzt wieder einen neuen, alten Präsidentenkollegen: Uli Hoeneß.
Das finde ich hervorragend. Seine Verurteilung war wohl gerechtfertigt. Aber es ist genauso richtig, dass man ihn jetzt nicht bis an sein Lebensende verdammt.

Dient das Hoeneß-Comeback auch als Inspiration für die TV-Sendung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht", die Sie veranstalten?
Einige Redner werden sicher auch dieses Thema aufgreifen. Ich bin überzeugt, dass da etwas kommt.

Für eine Hoeneß-Parodie wären Sie also offen?
Ja natürlich, um Gottes Willen, selbstverständlich. Hoeneß ist ja ein Mensch der Öffentlichkeit und damit auch für Parodisten interessant.

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Der 1. FSV Mainz 05 bezeichnet sich selbst als Karnevalsverein, der Mainzer Carneval-Verein sind doch aber eigentlich Sie, oder nicht?
(lacht) Das ist kein Problem. Da haben wir keine Konkurrenz und laufen sozusagen Hand in Hand.

Es gibt ziemlich viele Karnevalseinflüsse bei Mainz 05. Bei Toren wird der Narrhallamarsch gespielt, es sitzen Menschen mit Narrenkappen im Publikum.
Der Karneval oder Fastnacht, wie man hier sagt, ist in Mainz ein völlig integrierter Teil des Gesellschaftslebens. Mainz 05 symbolisiert das, was Mainz ausmacht. Und identifiziert sich daher auch mit der Fastnacht. Der Narr nimmt auch sich selbst auf die Schippe und sich nicht ganz so ernst. Das macht das Karnevalsverein-Image aus.

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Passen Karneval und Fußball gut zusammen?
Diese beiden Dinge sind in Mainz in sich verwoben. Da nimmt man eben auch mal eine Fastnachtskappe mit ins Stadion. Umgekehrt kommen zum Beispiel Harald Strutz, der Präsident von Mainz 05, und einige Spieler regelmäßig zu unseren Veranstaltungen. Karneval und Fußball passen in Mainz perfekt zusammen.

Jürgen Klopp wurde ja 2001 ausgerechnet am Rosenmontag zum Trainer bei Mainz 05 ernannt.
Das hat doch wunderbar gepasst. Ich selbst bin an einem Rosenmontag geboren.

Und damit prädestiniert für den Präsidenten-Job. Ist das Klopp auch für Fastnacht, vielleicht mal als Gastredner?
Humorvoll und scharfzüngig ist er ja. Ich könnte mir vorstellen, dass er so einen Unsinns-, oder wie man hier sagt, Kokolores-Vortrag halten könnte. Das würde ganz gut zu ihm passen. Es ist aber nicht ganz so einfach, in die Fernsehsitzung zu kommen.

 

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