Bayern-Gegner Inter Mailand in der Krise – doch einen Hoffnungsschimmer gibt es

Bayerns Auftaktgegner in der Champions-League steckt schon Anfang September in einer kleinen Krise. Für eine Überraschung gegen die Münchner soll ein alter Bekannter aus der Bundesliga sorgen – dabei war diesem eigentlich keine tragende Rolle zugedacht.
von  Manuel Schwarz, dpa
Edin Dzeko spielte früher in der Bundesliga.
Edin Dzeko spielte früher in der Bundesliga. © imago/LaPresse

München/Mailand - Edin Dzeko weiß, wie man dem FC Bayern weh tut. Im Frühjahr 2009 demütigten der Stürmer und sein damaliger Verein VfL Wolfsburg die Münchner in der Bundesliga mit 5:1, Dzeko erzielte einen Doppelpack, die Niedersachsen wurden Sensationsmeister.

In der Champions League hat er mit Manchester City zweimal gegen Bayern gewonnen. In der Königsklasse soll der Bosnier nun Inter Mailand im Auftaktspiel am Mittwoch (21 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) zum Erfolg über den deutschen Meister verhelfen – weil aus dem nominellen Ersatzspieler nun plötzlich ein Hoffnungsträger der "Nerazzurri" geworden ist.

Dzekos Team aus der Serie A steckt bereits zum Saisonstart in einer kleinen Krise: Nach fünf Spielen stehen schon zwei Niederlagen zu Buche, das 2:3 am Samstag im Derby gegen den AC Mailand wiegt extra schwer. Gegen den Stadtrivalen zeigte sich, dass diese Inter-Truppe aktuell kaum Ideen auf den Platz bringt und wie sie phasenweise einfach zu überrumpeln ist.

Gegen Bayern könnte der "ewige Edin" auflaufen

Einziger Lichtblick war just Edin Dzeko. Als dieser in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, riss er seine Mitspieler sofort mit und traf zum 2:3. Am Mittwoch könnte der 36-Jährige mit einem Platz in der Startelf belohnt werden, wie italienische Medien prophezeien. Diese unverhoffte Chance erhält Dzeko vor allem wegen der Verletzung von Offensivstar Romelu Lukaku. Der Belgier hatte wegen einer Oberschenkelblessur schon gegen Milan gefehlt, die Leihgabe des FC Chelsea wird auch für Bayern nicht fit.

Also muss wohl der "ewige Edin" ran, wie die "Gazzetta dello Sport" schrieb. "Er hat zwar nicht mehr die Kraft eines Zwanzigjährigen, dafür aber die Muskeln der Erfahrung und der Intelligenz." Das Sportblatt attestierte dem Routinier den "Geist eines Kriegers". Dieser dürfte auch nötig werden, soll gegen die Münchner nach dem 1:3 bei Lazio Rom und der Derbyniederlage gegen Milan nicht der dritte K.o. in der noch jungen Saison folgen.

"Bayern ist eine der stärksten Mannschaften Europas", sagte Trainer Simone Inzaghi, der schon unter Druck steht. "Wir müssen und werden uns etwas einfallen lassen." Das betrifft vor allem die Defensive, die in fünf Ligaspielen bereits acht Gegentore zugelassen hatte, und die Disziplin im Team. Nach Gegentoren brach die Truppe zum wiederholten Mal auseinander, Inzaghi konnte sich den "halbstündigen Blackout" gegen Milan nicht erklären. War Inter in den vergangenen Jahren oft noch als Mentalitätsteam erfolgreich, so scheint diese Eigenschaft langsam zu verpuffen.

Gosens bei Inter noch nicht wirklich erfolgreich

Daran kann auch ein deutscher Nationalspieler gerade nichts ändern: Robin Gosens war in der Winterpause 2021/22 von Atalanta Bergamo zu Inter gewechselt, um sein Niveau und seinen Stellenwert nochmal zu steigern. Das misslang, nachdem ihm eine Oberschenkelverletzung schon den Start in Mailand vermiest hatte. Auch aktuell gehört der Mann für das linke Mittelfeld nicht zum ersten Aufgebot, ein Wechsel nach Leverkusen kurz vor Ende der Transferperiode kam nicht zustande. Vielleicht kann sich der 28-Jährige ja nun gegen die Bayern beweisen – nach den jüngsten Dämpfern dürfte es Umstellungen bei Inter geben.

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