Bayern gegen Valencia: Die Reaktionen

Valencia - Die Geschichte vom 1:1, die Co-Produktion Gomez-Müller, ist schnell erzählt. „Ich hab Mario gerufen, er hat den Ball prima angenommen, das war super“, erzählt Thomas Müller. Und: „Kann sein, dass der Gegner da noch dran war, aber das ist mir wurscht.“
Nicht wurscht war dem Torschützen zum erlösenden Ausgleich, der den FC Bayern ins Achtelfinale der Champions League einziehen lässt, die Art und Weise, wie es zu diesem Unentschieden gegen Gastgeber, die durch den Platzverweis von Barragan fast eine Stunde in Unterzahl spieltem. Müller war mächtig angefressen, jubilieren mochte er nicht. „Das war Schadensbegrenzung“, sagte er über seinen Treffer. „Uns war die Situation bewusst, dass wir mit einem Sieg Gruppensieger gewesen wären. Wir sind enttäuscht, dass es nicht zum Sieg gereicht hat bei dieser langen Überzahl. Es geht um die Art und Weise, und es war kein Spiel, wofür wir uns feiern können. Wenn wir unsere Spiele so medium bestreiten, wird es auch in der Meisterschaft kein Spaziergang, was manche Leute denken.“
Die Mahner waren an diesem lauen Spätherbstabend von Valencia in der absoluten Mehrheit. „Mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein, mit dem Spiel nicht“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Wenn man eine Stunde gegen zehn Mann spielt und am Ende mit dem Unentschieden zufrieden sein muss, dann ist das nicht okay. Mit hat auch das Spiel am Samstag in Nürnberg nicht gefallen, das ist alles zu sehr Verwalten, das ist langweilig. Wir müssen wieder mehr Gas geben.“
Rummenigge denkt vor allem an die nächsten Wochen: „Wir haben jetzt schwere Spiele vor uns, wir müssen den Schalter wieder umlegen. Wir spielen am Samstag gegen Hannover, dann in Freiburg, das wird schwer und dann kommen die Big Points gegen Dortmund. Wir müssen jetzt zulegen.“
Der Vorstandsbefehl ist angekommen – zumindest beim Kapitän. „Wir haben uns geärgert, heute war einiges möglich. Wir hätten alles klar machen können mit Platz eins, das ist uns nicht gelungen trotz der Überzahl“, erkannte Philipp Lahm. Und: „Am Ende muss man sagen, dass wir glücklich noch unentschieden gespielt haben. Wichtig ist, dass wir eine Runde weiter sind – aber wir wollen natürlich Gruppenerster werden- Wir müssen das in den Griff bekommen, bis Weihnachten stehen wichtige Wochen an. Es geht überall um Platz eins, in der Champions League in der Bundesliga.“
Auch Toni Kroos war enttäuscht: „Mit elf gegen elf haben wir fast besser gespielt, wir haben dann mehr Räume gehabt, aber zu wenig Chancen rausgespielt.“ Woran es gelegen hat? „Diese Geilheit hat gefehlt“, analysierte Sky-Experte Lothar Matthäus. Praktische Hinweise, immerhin, hatte Matthäus auch – und zwar an Trainer Jupp Heynckes. „Sie müssen aus den Standards mehr machen, aus den Ecken, da kommt viel zu wenig. Das kann man üben.“