Bayern gegen Stuttgart - clever gegen smart

Am Sonntag trifft Jupp Heynckes in Stuttgart auf seinen ehemaligen Schüler Labbadia. Die AZ vergleicht die beiden Trainer und erklärt, warum der Ältere für die Moderne steht.
Patrick Strasser |
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Am Sonntag trifft Jupp Heynckes in Stuttgart auf seinen ehemaligen Schüler Bruno Labbadia. Die AZ vergleicht die beiden Trainer-Typen und erklärt, warum der Ältere für die Moderne steht.
Fishin4/dpa Am Sonntag trifft Jupp Heynckes in Stuttgart auf seinen ehemaligen Schüler Bruno Labbadia. Die AZ vergleicht die beiden Trainer-Typen und erklärt, warum der Ältere für die Moderne steht.

Am Sonntag trifft Jupp Heynckes in Stuttgart auf seinen ehemaligen Schüler Bruno Labbadia. Die AZ vergleicht die beiden Trainer-Typen und erklärt, warum der Ältere für die Moderne steht.

München - Das Südderby steht an. Der VfB Stuttgart empfängt am Sonntag den FC Bayern. Zeit für markige Worte: „Alles andere als ein Sieg würde uns schocken”, sagte der Trainer. Nicht Jupp Heynckes. Es war Bruno Labbadia, der VfB-Coach, der sich für den Spruch der Woche bewarb. Natürlich nur ein Witz, denn anschließend sagte der 45-Jährige ganz brav und devot: „Wir wollen die Bayern ärgern und ein gutes Spiel liefern.” Na, bitte.

Die Gäste werden da konkreter. Drei Siege sollen her bis Weihnachten inklusive des Pokalspiels in Bochum (20.12.), als Nebenprodukt die Herbstmeisterschaft. Ein Titel ohne Wert? Nicht für Heynckes: „Natürlich ist das ein Vorteil, du hast dann einen Vorsprung und kannst in der Tabelle von oben nach unten schauen.”

Heynckes’ Ex-Spieler Labbadia will das verhindern. 1991 hatte Bruno, der Mittelstürmer, unter Jupp, dem Ex-Mittelstürmer, trainiert und drei Mal in 12 Spielen getroffen. Zuletzt traf er mit Markus Babbel (noch bei Hertha BSC) schon auf einen einstigen Schüler. Ob es von Vorteil ist, wenn die einstigen Untergebenen wissen, wie der Ex-Chef tickt und aufstellt? „Ach, das ist doch lange her”, sagte Heynckes, „aber ich weiß noch, dass sich Michael Frontzeck, als er bei mir Spieler war, immer Notizen von Trainingsformen gemacht hat.” Durchschauen könne aber auch Labbadia seinen einstigen Chef nicht. Zu unterschiedlich sind die Typen. Die AZ vergleicht:

DIE METHODIK

Während Heynckes mit modernster Technik und Power-Point-Präsentationen in der Spielvorbereitung sowie Gegneranalyse arbeitet, dazu einen großen Trainerstab aufbietet, ist Labbadia eher der hemdsärmelige Typ. Er hat den gesamten Mitarbeiter-Apparat verschlankt, mit ihm stehen nur noch zwei weitere Trainer auf dem Platz, vorher war die Gruppe der Assistenten beinahe zweistellig.

DER RÜCKHALT

Labbadia kam im Dezember 2010 und rettete den VfB trotz desolater Hinrunde (nur 12 Punkte) vor dem Abstieg. Sein Vertrag läuft bis 2013, es gibt trotz Platz sieben Kritik, weil er von seinem angekündigten Kurs mit jungen Spielern abgewichen ist und den Routiniers vertraut. Jupp Heynckes dagegen müsste schon groben Unfug anstellen, damit es zu einem vorzeitigen Ende der bis 2013 vereinbarten Zusammenarbeit kommen könnte. Präsident Uli Hoeneß stellte ihm kürzlich sogar eine Vertragsverlängerung bis 2014 in Aussicht. Kurios: Bei den Bayern-Fans ist Labbadia seit seiner Zeit in München beinahe beliebter als heute im Ländle.

DIE AUSSENDARSTELLUNG

„Der schöne Bruno” ist dank der Föhn-Frisur und der stets stimmigen Mäntel ligaweit zum geflügelten Wort geworden. Vor seinem VfB-Engagement hat sich Labbadia Rat bei mehreren Medien-Experten geholt, wirkt jetzt smarter. Jupp Heynckes, 66 unv clever, gibt sich locker und authentisch wie nie. Lobt sich („sehr klug”), lässt sich nie aus der Ruhe bringen. Nichtmal vom nahenden Heilig Abend. „Geschenke habe ich noch nicht. Ich gehe am 24.12. vormittags los – wie wir Männer das so machen.”

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