Bayern gegen Real: Polizei sah zu keiner Zeit eine Gefährdung

München - Nach den verschärften Sicherheitsvorkehrungen beim Champions-League-Klassiker zwischen Bayern München und Real Madrid hat die Polizei eine positive Bilanz gezogen. "Es war ein normales Fußballspiel", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. Abgesehen von einigen üblichen Vorfällen sei der Abend "komplett ereignislos" verlaufen.
Keine Hinweise auf eine Gefährdung
Nach dem Angriff auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstagabend waren in München am Mittwochabend 450 statt der ursprünglich geplanten 370 Polizisten im Einsatz. Die Münchner Polizei verstärkte vor allem in der Innenstadt, vor den beiden Mannschaftshotels und anschließend auf der Route ins Stadion die Präsenz. Schon in den Mittagsstunden patroullierten Beamte durch die Altstadt – auch hier kam es zu keinen Zwischenfällen, bei denen die Polizei ernsthaft hätte eingreifen müssen. Anweisenheit zeigen, ohne die Menschen zu beunruhigen – so funktionierte die Taktik der Münchner Polizei. Auch die Meinung der Fans aus München und Madrid zur Sicherheit beim anstehenden Spiel war klar: Wir lassen uns vom Terror nicht unterkriegen!
Bereits im Vorfeld stellte die Polizei klar, dass es keinen Grund zur Beunruhigung geben würde. Es gäbe keine Hinweise auf eine Gefährdung oder einen drohenen Anschlag, so Thomas Baumann, Pressesprecher des Münchner Polizeipräsidiums. Trotz allem bestand in der Stadt die schärfste Sicherheitslage seit der Wiesn oder dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember des letzten Jahres. Dem Polizeisprecher zufolge habe die Polizei ihr Sicherheitskonzept für die Allianz Arena überarbeitet und angepasst – Auslöser dafür war das abgesagte DFB-Länderspiel in Hannover im November 2015.
Der deutsche Fußball-Rekordmeister verlor die Partie mit 1:2. Die Bayern gingen durch ein Tor von Arturo Vidal in Führung, später setzte der Chilene den so wichtigen Elfmeter zur möglichen 2:0-Führung über das Gehäuse von Madrid-Keeper Navas. Superstar Cristiano Ronaldo brachte die "Königlichen" dann mit einem Doppelpack in Führung. Zudem holte sich Bayern-Innenverteidiger Javi Martínez nach zwei Fouls in Folge die gelb-rote Karte ab, die Münchner waren daraufhin knapp eine halbe Stunde in Unterzahl. Den Bayern würde ein 1:0 in Madrid nun nicht mehr reichen – dann würde die Auswärtstor-Regel eintreten und Real wegen den zwei Treffern in München weiterkommen.