Bayern gegen Hannover: Sauber einschenken!

In der Liga sind die Bayern spitze – doch die Offensive lahmt. Welche Stürmer sind in Pep Guardiolas Team aktuell gut drauf? Die AZ macht zum Wiesn-Heimspiel gegen Hannover 96 den Maßkrug-Check.
von  Patrick Strasser
Die Bayern-Offensive um Robert Lewandowski, Thomas Müller, Mario Götze sowie (nicht im Bild) Arjen Robben und Claudio Pizarro: Dkie AZ macht den Maßkrug-Check.
Die Bayern-Offensive um Robert Lewandowski, Thomas Müller, Mario Götze sowie (nicht im Bild) Arjen Robben und Claudio Pizarro: Dkie AZ macht den Maßkrug-Check. © dpa

München - Es ist sein zweites Mal. Wenigstens weiß Pep Guardiola nun, was auf ihn zukommt am Sonntag, wenn die Bayern ins Käfer-Zelt gehen. Der Wiesn-Besuch samt Anhang. Ob er denn vorhabe, recht viele Maß Bier am letzten Oktoberfest-Tag zu trinken, wurde der Bayern-Trainer am Freitag gefragt. „Oh, wenige!“

Damit die Laune am Sonntag auf der Wiesn stimmt, sollte zuvor am Samstag in der Allianz Arena (15.30 Uhr, Sky live, Liveticker auf az-muenchen.de) ein Sieg gegen Hannover 96 her. Vielleicht sogar im Schützen(fest)-Modus. Denn Hannover liegt den Bayern. Die letzten sieben Heimspiele gegen 96 gewannen die Bayern mit 27:2 Treffern.

Ein Biertrinker wird aus dem Rotweinliebhaber Guardiola trotzdem nicht mehr. Auf Weißbier jedoch lässt er sich gerne ein. Jedoch nur, wenn es ihm über den Kopf geschüttet wird – wie bei der Meisterfeier im Mai diesen Jahres.

Lesen Sie hier: Was Pep Guardiola in der Pk vor dem Hannover-Spiel sagte

Nach nur sechs Spieltagen enteilen die Bayern wieder der Konkurrenz, liegen sechs Punkte vor Borussia Dortmund. Doch die würden „selbstverständlich“ (Guardiola) wieder nach oben kommen. Pep: „Sie sind ein großer, großer Konkurrent.“ Und: „Wir haben nur zwei Punkte vor Borussia Mönchengladbach, drei vor Bayer Leverkusen.“ Seine Schlussfolgerung: „Meister wird man nicht im Oktober, nicht im November. Niemals. Vielleicht im März.“ Er schmunzelt und fügt hinzu: „Wie letztes Jahr.“

Doch um erneut so frühzeitig als Meister über die Ziellinie zu gehen, müssten seine Offensiven treffsicherer werden. Den Bayern gelangen in den sechs Pflichtspielen nur zehn Treffer. Macht nur 1,66 Treffer im Schnitt. Zu wenig. Guardiola verteidigt seine Stürmer: „Wir haben viele Torchancen. Letztes Jahr in dieser Periode hatten wir ein bisschen das gleiche Problem. Heute ist unsere Spielweise nicht exzeptionell. Aber im Vergleich zur letzten Saison sind wir in dieser Periode ein bisschen besser.“

Die AZ macht den Check der aktuell verfügbaren Offensivspieler. Wer ist wie gut drauf? Wer verdient sich jeden Schluck der Maß Bier redlich? Dabei sind die Höchstwertung vier Maßkrüge.

ARJEN ROBBEN
Der Holländer kam nach einer Verletzungspause erst ab Mitte September wieder in Fahrt. Doch bei den drei Startelf-Einsätzen gegen Paderborn, in Köln und Moskau gelang ihm kein Treffer. Er war immerhin Vorbereiter. Aktuell steht er bei einem Pflichtspieltreffer (beim 2:1 zum Liga-Start gegen Wolfsburg). Da kann, da muss mehr kommen.
Ergebnis: 2 Krüge

MARIO GÖTZE
„Im Moment ist er unser Top-Scorer mit vier Treffern in der Bundesliga“, lobte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge, „Mario Götze wurde im WM-Finale zum Helden für die Geschichtsbücher, was ihm offenbar Flügel verleiht.“ Sonst auf seinem Konto: Ein Pokaltor. Beim 1:0 in Moskau holte er den Elfmeter heraus. Bei ihm stimmt’s: Er hat sich verbessert.
Ergebnis: 4 Krüge

ROBERT LEWANDOWSKI
Der Neuzugang vom BVB kämpft noch – die Akklimatisierung an den Verein, an Pep, an die neuen Kollegen und die Spielweise ist doch nicht so einfach. Man glaubte, sein Treffer beim 4:0 gegen Paderborn wäre der Durchbruch, doch mehr als zwei Liga-Tore sind ihm in zehn Pflichtspielen (stand neun Mal in der Startelf) nicht gelungen.
Ergebnis: 1 Krug

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THOMAS MÜLLER
„Unsere WM-Teilnehmer haben das Positive, die Euphorie, aus Brasilien mitgebracht – und die Müdigkeit an der Copacabana gelassen“, meinte Rummenigge. Doch Müller hat etwas von seiner Treffsicherheit verloren. Ein Pokaltor, eins in der Champions League, zwei in der Bundesliga. Von Müller ist man mehr gewohnt.
Ergebnis: 3 Krüge

CLAUDIO PIZARRO
Der Peruaner, am Freitag 36 Jahre alt geworden, durfte sich bislang nur ein Mal in der Startelf beweisen – und enttäuschte beim 0:0 in Hamburg. Auf dem Konto des Kader-Oldies bisher: ein Pokaltrefferchen, beim 4:1 in Münster. Aber er hat auch erst 137 Pflichtspielminuten absolviert. Daher...
Ergebnis: 1 Wasser

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Pep Guardiola verteidigt seinen Angriff: „Wir kennen die Qualität unserer Stürmer, sie haben alle großes Talent. Früher oder später werden sie wieder viele Tore schießen.“ Dann sollten sie beim Heimspiel gegen Hannover am Samstag aber mal wieder eins tun: Sauber einschenken!

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