Bayern gegen Dortmund: Wir sind dann mal weg!
Fünf große Duelle verlor Bayern hintereinander gegen Dortmund. „Jetzt reicht’s“ sagen die Spieler, die durch einen Sieg der Konkurrenz in dieser Saison wirklich fernglasweit enteilen können
München - Blenden wir mal ein Unentschieden aus, gibt es zwei Ausfahrten für den Giganten-Gipfel am Samstagabend in der Allianz Arena zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Trauma oder Titel.
Fall Nummer eins: Bayern vergeigt zum sechsten Mal in Folge ein echtes Pflichtspiel – klammert man den Supercup-Sieg Mitte August mal aus – gegen den BVB, dann droht sich der Spruch von Ex-Borusse und Ex-Bayer Jürgen Kohler Wahrheit zu werden: „Wenn Dortmund wieder Meister wird, würde das ein Trauma beim FC Bayern hervorrufen.“ Siegen aber die Bayern, dann sind sie weg. Ganz weit weg. 14 Punkte. Eine andere Galaxie. Fernglasweit entfernt vom Titelverteidiger. Endlich könnte der Spruch von Uli Hoeneß aus dem Jahr 2007 zutreffen: „Wir müssen dafür sorgen, dass wieder ein Wehklagen einsetzt, wenn die anderen uns in der Tabelle mit dem Fernglas anschauen.“ Die Bayern wollen dem BVB entfliehen und ihnen nach Schlusspfiff (Anstoß 18.30 Uhr, Sky und Liga total! live) zurufen: Hey, Borussen, wir sind dann mal weg!
Denn: Den Bayern reicht’s. Die fünf Pleiten in Liga und Pokal (Das Finale im Mai war eine deftige 2:5-Watschn) sind Demütigung genug gewesen, der BVB holte zuletzt zwei Mal die Schale und ein Mal den Cup. Das Motto: Schluss mit Borsig! Mia san gierig!
Und so schwören sich die elf Spieler ein:
„Es geht darum zu zeigen, wer die Nummer eins im deutschen Fußball ist. Es ist an der Zeit, gegen Dortmund zu gewinnen. Die Borussia ist unser größter Konkurrent.“
„Hoffentlich haben wir am Samstagabend mehr als elf Punkte Vorsprung.“
Dante:
„Wegen des Punkteabstands werden wir das Spiel wie ein Finale angehen. Denn: Wenn wir gewinnen, hätten wir mehr Ruhe bis zur Winterpause.“
„Die Bayern-Fans müssen sich auf alle Fälle keine Sorgen machen, dass uns die Kraft fehlt. Es ist kein normales Bundesliga-Spiel, es geht ums Prestige.“
„Wir haben die vergangene Saison nicht im Kopf. Wir müssen ruhig bleiben und uns nicht verrückt machen lassen.“
Bastian Schweinsteiger auf seiner Facebook-Seite:
„Jetzt gilt die volle Konzentration dem Spitzenspiel am Samstag. Pack mas!“
„Bayern gegen Dortmund ist ein ,Clásico’. Selbst in Spanien habe ich es immer verfolgt, schließlich sind das die beiden besten deutschen Vereine.“
Franck Ribéry in „Bild“: „Diese brutalen Enttäuschungen motivieren uns jetzt um so mehr. Wir alle wollen Meister werden, das spüre ich jeden Tag in der Mannschaft.“
„Wenn dich einer mit fünf Pflichtspielniederlagen zur Weißglut reizt, wäre es schon eine Genugtuung zu gewinnen.“
„Dortmund ist nach uns die Mannschaft mit der größten Qualität. Wir hatten gegen sie in den letzten zwei Jahren große Probleme, wir wollen zeigen, dass wir es besser machen können.“
„Ich war in Kroatien drei Mal Meister, und habe es zuletzt vermisst, um Titel zu spielen. Das ist der Grund, warum ich gekommen hierher bin.“
Für Neuer, Dante, Martínez und Mandzukic wäre der Titel eine Premiere. Und ein Sieg gegen den BVB für alle eine Erlösung.