Bayern gegen Dortmund: "Es geht nur um drei Punkte"

Es ist das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen der Liga, der deutsche Clasico, das Duell von Pep Guardiola gegen Thomas Tuchel, der Kampf der "Bomber der Nation" - doch die Protagonisten geben sich bei aller Aufregung betont gelassen.
von  SID
Bayern Trainer, Pep Guardiola, vor dem Duell gegen Dortmund:  "Es geht nur um drei Punkte, es ist erst Oktober."
Bayern Trainer, Pep Guardiola, vor dem Duell gegen Dortmund: "Es geht nur um drei Punkte, es ist erst Oktober." © dpa

Es ist das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen der Liga, der deutsche Clasico, das Duell von Pep Guardiola gegen Thomas Tuchel, der Kampf der "Bomber der Nation" - doch die Protagonisten geben sich bei aller Aufregung betont gelassen.

München - "Es geht nur um drei Punkte, es ist erst Oktober", sagte Bayern Münchens Coach Guardiola vor dem Bundesliga-Spitzenspiel am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) derart cool, als ob allenfalls ein Freundschaftskick auf dem Lande anstehen würde.

Auch Dortmunds Manager Michael Zorc spielte die Bedeutung mit den gleichen Worten wie Guardiola herunter. Schon gar nicht gehe es für ihn "um die Vorherrschaft in der Liga".

Um ein deutliches Signal geht es aber allemal, wenn der Erste auf den Zweiten trifft und Fußball-Deutschland auf einen Ausrutscher der Über-Bayern hofft. Ansonsten droht schon nach acht Spieltagen wieder Langeweile an der Spitze. Der Rekordmeister wäre dem Erzrivalen bei einem Sieg auf seinem Weg zum historischen vierten Titel schon auf sieben Punkte enteilt.

Doch auch Bundestrainer Joachim Löw sieht den BVB nicht chancenlos, Bayern bei der Einstellung des eigenen Liga-Startrekords (acht Siege) zu stoppen. "Ich sehe bei den Dortmundern auch wieder ein großes Selbstbewusstsein. Dortmund kann den Bayern natürlich in einem Spiel auf Augenhöhe begegnen", sagte er dem SID und erwartet "einen großen Kampf, Hochspannung, fußballerische Klasse".

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Damit das Titelrennen auch spannend bleibt, würden viele Fans einige Hoffnungen in die Borussia setzen, glaubt Zorc. Doch noch sieht sich der BVB nicht als Bayern-Jäger. "Auf der Strecke von 34 Spieltagen kann zurzeit keiner in Deutschland - und wahrscheinlich auch keiner in Europa - dieser unfassbaren Qualität Paroli bieten", meinte selbst BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Guardiola, Vorbild von Tuchel in puncto Spiel-Philosophie, gab die Komplimente aber prompt zurück. Dortmund sei eine "Top-Mannschaft", die das aggressive Pressing und das schnelle Umschaltspiel aus den Zeiten von Jürgen Klopp inzwischen mit viel Ballbesitz kombinieren würde. "Sie können mit beiden Ideen spielen", sagte der Bayern-Coach anerkennend.

Ottmar Hitzfeld, ehemaliger Coach beider Klubs, ist auf jeden Fall gespannt, "ob es Dortmund schafft, die Erwartungen zu bestätigen, wieder die angehende zweite Kraft in Deutschland zu sein. Wenn nicht der BVB, wer soll denn dann die Bayern besiegen?", sagte Hitzfeld dem SID. Für die Spannung, so der 66-Jährige weiter, wäre es nicht gut, wenn Bayern am Sonntagabend sieben Punkte vor Dortmund wäre.

Die Tatsache, dass der BVB Platz zwei ausgerechnet an Schalke 04 verlieren könnte, birgt zusätzliche Brisanz. Wie auch immer, "eine Vorentscheidung wäre es noch nicht, aber ein guter Vorsprung für uns, mit dem man gut Richtung Weihnachten gehen könnte", sagte Bayerns Nationalspieler Thomas Müller.

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Im Mittelpunkt der Partie steht auch das Baller-Duell zwischen Robert Lewandowski und Pierre-Emerick Aubameyang, der eine zehn, der andere neun Tore nach sieben Spieltagen. Der Respekt auf beiden Seiten ist groß, auch bei Guardiola: "Die Viererkette muss immer aufpassen, wenn er mit dem Ball kommt. Da ist es fast unmöglich, ihn zu kontrollieren."

Während Tuchel seine bewährten Kräfte aufbieten kann, fehlt bei den Bayern neben Franck Ribéry wohl weiterhin auch Superstar Arjen Robben, der bis Freitag nach einer Adduktorenverletzung noch nicht mit der Mannschaft trainiert hatte. Dafür ist Arturo Vidal einsatzbereit.

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