Bayern-Frauen mit Hoeneß ins Halbfinale
München - Seine Fußballerinnen bringen Uli Hoeneß plötzlich in Bredouille. "Eigentlich war es nicht geplant, dass ich zum Rückspiel nach Paris fliege, jetzt muss ich aber mal meinen Terminplan checken, ob es möglich ist", sagte der Präsident nach dem 1:0 der Bayern-Frauen im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris St. Germain.
Wie Männer-Trainer Carlo Ancelotti hatte der 65-Jährige im Grünwalder Stadion mitgefiebert, auch dank Hoeneß’ persönlicher PR-Bemühungen sorgte eine Rekordkulisse von 7300 Zuschauern für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Da PSG seine Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte, brachte der Treffer von Vivianne Miedema (72.) den deutschen Meister dem Halbfinal-Traum ein gutes Stück näher.
Hoeneß war mächtig stolz auf seine Fußball-Frauen. "Die französischen Mannschaften sind Topfavoriten, aber wenn wir das schaffen sollten, wäre das eine wunderbare Sache", sagte er: "Im Fußball kann man mit viel Einsatz und Engagement gewisse Defizite ausgleichen."
Die Bayern-Spielerinnen hätten Hoeneß im Rückspiel am Mittwoch (20 Uhr/Sport1) im Pariser Prinzenpark jedenfalls nur zu gerne wieder mit dabei. "Ich werde in seinem Büro mit ein paar Nussschnecken vorbeischauen, um ihn zu überreden", sagte Kapitänin Melanie Behringer. Und Trainer Thomas Wörle meinte: "Das wäre eine unglaubliche Wertschätzung – und würde nochmal ein paar Prozentpunkte freischaufeln, denke ich."
Die Bayern siegten, aber ein Gewinner war auch der Frauenfußball in München: Viele der 7300 Zuschauer – so viele wie noch nie – waren von der Partie begeistert. "Die Kulisse war fantastisch. Die Zuschauer haben einen großen Anteil am Sieg", sagte Hoeneß. "Ich hoffe, dass viele gesehen haben, dass hier sehr ansehnlicher Fußball gespielt wird", sagte der Präsident, der die Partie an der Seite von Männer-Chefcoach Carlo Ancelotti verfolgt hatte, "das ist gute Unterhaltung. Das hat auch Carlo so gesehen."