Bayern-Frauen: Gleich in Spiel eins auf Rekordjagd

München - Die Frauen-Bundesliga, so ist der Plan, soll am Freitag gleich mit einer Bestmarke starten. Der FC Bayern tritt dann um 19.15 Uhr bei Eintracht Frankfurt an, im Deutsche-Bank-Park. Im früheren Waldstadion mit seinen 51 500 Plätzen soll der bisherige, acht Jahre alte Bestwert von 12 464 Besucher gerissen werden. Bayern-Sprecher Josef Thaurer: "Wir sind optimistisch, dass wir die Rekordmarke knacken."
Frauenfußball: Mehr Fans kommen ins Stadion
Es wäre ein weiteres Ausrufezeichen für den deutschen Frauen-Fußball nach der gelungenen Europameisterschaft (zweiter Platz). Auch Bayern-Trainer Alexander Straus findet es gut, dass die Blicke auf die Liga gerichtet sind, so dass dann auch mehr Fans als in den vergangenen Spielzeiten kommen. "Wir sind jetzt auf dem richtigen Weg", sagt er.
Für ihn selber steht aber mit Blick auf das Stadion am Freitag eher die hohe Qualität des Rasens denn der Publikumszuspruch im Fokus. Für den 46-Jährigen geht es ja darum, einen guten Start im neuen Job hinzubekommen. Er ist frisch von Brann Bergen, Meister seines Heimatlandes Norwegen, zu den Bayern gewechselt.
Hanna Glas fällt monatelang aus
Der Start wird schwer genug. Nicht nur wegen des Gegners, den Straus für "sehr stark" hält. Auch wegen interner Gründe: Zum einen gibt es ein paar Ausfälle wie der von Defensiv-Anführerin Hanna Glas (Knie-OP, monatelang raus).
Zum anderen war ein guter Teil des Bayern-Kaders bei der Europameisterschaft unterwegs, sieben Spielerinnen trafen sogar noch im Finale aufeinander. Darunter Georgia Stanway, die mit England den Titel holte und nach ein paar Tagen in der Heimat mit Karacho zu ihrem neuen Klub düste, um noch möglichst viel von der Vorbereitung mitzubekommen. Viel hat die Offensivspielerin wegen des Trainingslagers und des Umzugs in fünf Wochen noch nicht gesehen von der Stadt. Sie kennt aber die Mentalität bereits: "Ich würde lügen, wenn wir nicht über Trophäen und das Siegen sprächen - dafür sind wir da. Ich glaube, wir bauen etwas Spezielles auf. Wie lange das dauern wird, liegt an uns."
Trainer Straus will dominant spielen lassen
Auch Trainer Straus meint: "Es geht ums Gewinnen." In ein, zwei Jahren soll man möglichst auch ohne Blick aufs Trikot "sehen, dass das auf dem Platz ein Bayern-Team ist".
Er will dominant spielen lassen, den Titel vom VfL Wolfsburg zurückholen, etwas Großes entwickeln. Straus hat einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben und perfekte Bedingungen, um in München heimisch zu werden. Der Norweger wohnt in der Nähe des Olympiaparks, sein Sprachlehrer ist nach AZ-Information der, der auch dem neuen Star der Bayern-Männer Deutsch beibringt - Sadio Mané.
Eins finden aber Stanway und Straus in der neuen Heimat "merkwürdig": Dass in den Appartements nicht automatisch eine Küche mit drin ist. Den Hunger auf Titel gibt es so oder so.