Bayern fehlt der Baum

Sie haben ihn schmerzlich vermisst: Torgarant Luca Toni fehlte den Bayern im Uefa-Cup-Hinspiel gegen St. Petersburg in jeder Sekunde. Manager Uli Hoeneß: "Er hätte das eine oder andere Tor gemacht."
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Luca Toni: als Zuseher auf der Tribüne
M.I.S. 2 Luca Toni: als Zuseher auf der Tribüne

MÜNCHEN - Sie haben ihn schmerzlich vermisst: Torgarant Luca Toni fehlte den Bayern im Uefa-Cup-Hinspiel gegen St. Petersburg in jeder Sekunde. Manager Uli Hoeneß: "Er hätte das eine oder andere Tor gemacht."

Natürlich musste sie kommen, die Frage nach Luca Toni. „Er geht halt immer voll mit, da erkennt man seine Leidenschaft“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld, als er nach dem Spiel auf dem Fernseh-Monitor noch einmal die besten Szene des italienischen Bayern-Stars sah – auf der Tribüne. Block E, Reihe zwei, Platz 18. Toni ballte beim 1:0 die Faust, war völlig entgeistert beim 1:1. Trällerte zwischendrin sogar bei den Fangesängen mit. Toni, wie er lacht. Und Toni, wie er leidet.

Die Torfabrik oben auf der Tribüne, und unten auf dem Rasen gingen seine Kollegen leichtfertig mit den Chancen um: Schweinsteiger vergab gleich drei (8./42./49.), Podolski (59./90.) und Lucio (78./90.) je zwei, Zé Roberto (28.) eine. Und von Miroslav Klose, der angeschlagen ins Spiel gegangen war, ging kaum Gefahr aus. Und am Ende zog er sich (wie schon Marc van Bommel im Pokalfinale) auch noch einen Nasenbeinbruch zu.

Der 35-Tore-in-41-Spielen-Stürmer

Zu jeder Sekunde des Spiels wurde Torgarant Toni, wegen seiner Gelbsperre gestern Zuschauer, vermisst. Der 35-Tore-in-41-Spielen-Stürmer war nicht zu ersetzen. Auch wenn Manager Uli Hoeneß vor dem Anpfiff über das Sturmduo Miroslav Klose und Lukas Podolski gemeint hatte: „Wir spielen ja heute mit dem Sturm der Nationalmannschaft, da sind wir normal gut besetzt.“

Normal? Das Duo war ungefährlich. Sie haben sich bemüht, bestenfalls. Zum Beispiel die Szene in der Nachspielzeit: Besser konnte Lukas Podolski der Ball nicht vor die Füße fallen, er ballerte mit aller Gewalt drauflos, der Schuss strich mit Effet knapp am Pfosten vorbei. Nichts war’s mit dem Siegtreffer. Fassungslos blieb Podolski im Strafraum stehen, er hätte den Bayern das Rückspiel am 1. Mai in Russland um einiges erleichtern können.

Harmloser WM-Sturm

Anders als sein Sturmpartner Miroslav Klose, der recht gefällig mitkombinierte und viel lief – aber ohne dabei Gefährlichkeit auszustrahlen. Der WM-Sturm von 2006, Podolski und Klose, wirkte ohne Toni harmlos. „Beide Stürmer haben ihre Sache ganz gut gemacht, haben viele Chancen rausgespielt“, fand Manager Hoeneß, erkannte aber auch: „Uns fehlte die Kaltschnäuzigkeit von Luca Toni, der aus keiner Chance ein Tor macht. Er hätte sicher das eine oder andere Tor mehr gemacht. Wenn wir mal vorne durch waren, hat uns der Baum gefehlt in der Mitte.“ Der Baum namens Toni.

„Da, wo Luca sonst steht wie ein Baum, war heute keiner“, sagte Hoeneß. „Der Platz ist halt reserviert für Luca.“ Selten wurde ein Spieler derart vermisst.

Die Hoffnung auf das Rückspiel mit Toni

Jetzt bleibt nur die Hoffnung, dass Toni es mit seinen Toren im Rückspiel richtet. „Luca spielt ja dann wieder“, sagte Vorstandsboss Karl- Heinz Rummenigge, „es gibt also keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen.“
ps/gj

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