Bayern-Fans protestieren mit Bannern gegen Champions-League-Reformen

Vor dem Spiel des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart haben sich die Fans in der Südkurve mit mehreren Bannern klar gegen die geplanten Änderungen in der Champions League positioniert.
von  Michael Schleicher
Im Hintergrund ist die Südkurve mit dem Champions-League-Protest zu sehen.
Im Hintergrund ist die Südkurve mit dem Champions-League-Protest zu sehen. © imago/Michael Weber

München - Reichlich Lesestoff gab es am Sonntag für die Zuschauer in der Allianz Arena: Vor dem Anpfiff des letzten Bayern-Heimspiels der Saison gegen den VfB Stuttgart (2:2) haben die Anhänger in der Südkurve gleich fünf Banner entrollt, mit denen sie gegen die geplanten Änderungen in der Champions League protestierten.

Zunächst war hinter dem Bayern-Tor zu lesen: "Stop UCL Reforms – Football For Millions Of Fans, Not Billions Of Euros" (dt. "Stoppt UCL-Reformen – Fußball für Millionen von Fans, nicht Milliarden von Euro"). Wenig später wurden dann die vier anderen Plakate ausgerollt, auf denen die Forderung spezifiziert wurde.

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So prangerten die Fans unter anderem die finanzielle Ungleichheit in den nationalen Ligen an – beispielsweise ziehen die Vereine der englischen Premier League dank hoher TV-Gelder der europäischen Konkurrenz davon.

Champions League: Fan-Kritik an Wildcards und "Schweizer Modell"

Auch das Wildcard-System, das zur Champions-League-Saison 2024/25 kommen soll, wurde kritisiert. Dieses System besagt, dass unter anderem zwei Teams an der Champions League teilnehmen dürfen, obwohl sie sich nicht – wie sonst üblich – über ihre heimische Liga dafür qualifiziert haben. Grundlage dafür ist dann die UEFA-Rangliste der vergangenen fünf Jahre.

Die Fans kritisierten außerdem das sogenannte "Schweizer-Modell", das ab der Saison 2024/25 in der Champions League gelten soll und nach Meinung der Anhänger "der Attraktivität des Wettbewerbs schadet".

So funktioniert das "Schweizer Modell" in der Champions League

Zur Erklärung: Der neue Modus der "Königsklasse" sieht eine Aufstockung von aktuell 32 auf insgesamt 36 Teilnehmer vor. Die Champions League wird dann im "Schweizer Modell" gespielt. Das bedeutet, dass jeder Klub zehn Gruppenspiele gegen zehn anhand einer Setzliste zugeloste Gegner bestreitet. Daraus wird anschließend eine Gesamttabelle der 36 Teams ermittelt, anhand derer die acht bestplatzierten Mannschaften direkt in die K.o.-Runde einziehen. Die Teams auf den Rängen neun bis 24 spielen in Playoffs die weiteren Teilnehmer der K.o.-Runde aus.

Die Folge: Deutlich mehr Spiele: Ein weiterer Kritikpunkt der Bayern-Fans in der Arena – die hohe Anzahl an Spielen sei "zu viel für Spieler und Fans".

Viel ausrichten wird der Fan-Protest bei der UEFA freilich nicht. Dennoch macht er mehr als deutlich, was die Anhänger von den groß angepriesenen Ideen des Verbands halten.

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