Bayern-Fans protestieren gegen geplante Montagsspiele
München - Während der FC Bayern einen verdienten 1:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt feierte, waren es vor allem die Fans des deutschen Rekordmeisters, welche mit zwei DFL-kritischen Aktionen auffielen.
Gemeinsam wollten die Bayern-Fanvereinigung Club Nr. 12 und das Fanbündniss „ProFans“ München mit ihrer Aktion auf den Unmut der Fans über die im Rahmen der Neuvergabe der Fernsehrechte geplanten Montagsspiele in der Bundesliga Ausdruck verleihen.
"Und wieder musst's dem Chef erklärn, dass I für Bayern da bin und net für eam. Gegen Montagsspiele!" - so die Botschaft einer der beiden Banner-Aktionen am Samstag.
Posted by Club Nr. 12 on Samstag, 2. April 2016
Jonas Negenborn von ProFans begründete die Aktion in der Pressemitteilung der Bayern-Fanvereinigung Club Nr. 12 und des Fanbündnisses „ProFans“ München folgendermaßen: "Für uns Fans wird die Situation umso schwerer, da die Spiele auch immer kurzfristiger von der DFL angesetzt werden und inzwischen nicht einmal dann als sicher gelten können."
Fan-Aktion: "Montags...bin ich arbeiten"
Bei der zweiten Aktion präsentieren die Anhänger des Rekordmeisters eine Banneraktion, bei welcher die Fans einen Satz in Zusammenhang mit den geplanten Montagsspielen vollenden sollten.
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Angefangen mit "Montags..." ergänzten die Fans diesen unter anderem zu Sprüchen wie: "Montags...bin ich arbeiten", "Montags...schlafe ich meinen Rausch aus" oder "Montags...habe ich die Kinder".
Anti-Montags-Demo bei #FCBSGE pic.twitter.com/vPjZaICwB4— Patrick Strasser (@AZ_Strasser) 2. April 2016
Die Erklärung der Bayern-Fanvereinigung Club Nr. 12 und des Fanbündnisses „ProFans“ München im Wortlaut:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Anfang dieser Saison geistern Pläne durch die Fußballwelt, dass mit der Neuvergabe der Fernsehrechte in der Bundesliga auch Montagsspiele eingeführt werden. Inzwischen sind fünf Montagsspiele Teil der Ausschreibung.
Der Hintergrund ist, dass die Einnahmen aus den TV-Rechten als panische Reaktion auf die Entwicklung der englischen Fernsehgelder gesteigert werden sollen und dafür den TV-Sendern mehr Spiele zu unterschiedlichen Zeiten geboten werden. In diesem Zusammenhang wird auch argumentiert, man brauche Flexibilität bei der Spielansetzung, um Mannschaften, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, mehr Regenerationszeit bieten zu können.
Im Klartext heißt das, dass gerade die Fans von Mannschaften, die in der einen Woche für Europapokalspiele unterwegs sind, in der folgenden Woche nochmal Urlaub nehmen sollen bzw. müssen, wenn sie ihre Mannschaft beim Bundesligaspiel am Montagabend sehen wollen.
"Für uns Fans wird die Situation umso schwerer, da die Spiele auch immer kurzfristiger von der DFL angesetzt werden und inzwischen nicht einmal dann als sicher gelten können" so Jonas Negenborn von ProFans.
In Zukunft darf der Fanclub dann seinen Bus zum Heimspiel kurzfristig auf Montagabend verlegen und versuchen Busplätze und Eintrittskarten zu verteilen. Diese Problematik betrifft UNS alle. Die Belange der Fans spielen bei Überlegungen der DFL zu Spielansetzungen keine Rolle. Vieles dreht sich darum, immer mehr Geld aus der Fernsehrechtevermarktung zu gewinnen. Jedoch sind die Fans im Stadion ein wichtiger Teil des Fußballs und der hiesigen noch vorhandenen Stadionkultur.
Am 32. Spieltag dieser Saison wird die Partie Werder Bremen gegen VfB Stuttgart an einem Montag ausgetragen. Nicht nur, dass damit entgegen bisheriger Verlautbarungen und geltender Verträge bereits in dieser Saison ein Spiel der 1. Bundesliga am Montag angepfiffen wird. Die DFL zeigt damit, was sie von geltenden Verträgen hält und wie leicht hanebüchene und spontane Abweichungen möglich sind (So. 19:30, Montag 20:30, 2. Liga Montag 18:30).
Das es speziell diese Partie trifft, in der auswärtige Fans eine vergleichsweise sehr weite Anreise zu bewältigen haben, zeigt wohin die Reise geht. Für den ein oder anderen Verantwortlichen spielen wir Fans zwischen Wünschen von ZIS und Sky keine Rolle mehr...
"Diese Entwicklung ist der Grund, dass wir den Protest dagegen jetzt auch in die Stadien tragen. Heute wird dazu ein Aktionsspieltag organisiert" kündigt Wolfgang Martin, Sprecher des Club Nr. 12 an.
FÜR FANGERECHTE ANSTOSSZEITEN – GEGEN MONTAGSSPIELE"