Bayern droht das Grauen von Getafe

Der FC Bayern fängt sich im Uefa-Cup Viertelfinale gegen den FC Getafe den 1:1-Ausgleich in letzter Minute. Und Hoeneß erkennt vor dem Rückspiel in Spanien schon Unheil aufziehen: "Jetzt wird’s ganz schwer".
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Der FC Bayern fängt sich im Uefa-Cup Viertelfinale gegen den FC Getafe den 1:1-Ausgleich in letzter Minute. Und Hoeneß erkennt vor dem Rückspiel in Spanien schon Unheil aufziehen: "Jetzt wird’s ganz schwer".

Ein lustiger Frühlingsausflug nach Madrid wird’s gewiss nicht nächsten Donnerstag, wenn die Bayern zum Rückspiel zum FC Getafe reisen. Nur ein 1:1 schafften die Top-Favoriten auf den Uefa-Cup im Viertelfinal- Hinspiel – weil sie in letzter Minute noch den Ausgleich durch den Getafe-Rumänen Contra kassierten.

Der Weg ins Halbfinale wird nun hart. Es droht gar das Grauen von Getafe, das bittere Aus. Manager Uli Hoeneß war bedient: „Ein Gegentor in der letzten Minute, das ist fatal. Jetzt wird es ganz, ganz schwer.“ Auch Trainer Ottmar Hitzfeld ahnte: „Getafe wird ein kleinerHexenkessel, da erwartet uns Einiges.“ Freilich gab sich Hitzfeld schnell wieder optimistisch: „Wir haben weiter gute Chancen, wir haben eine auswärtsstarke Mannschaft.“ Er lobte seine Truppe auch für die Leistung: „Anfangs haben wir sehr gut gespielt. Ein 3:1, 4:1 wäre gerecht gewesen.“ Tatsächlich hatte Bayern – mit Lukas Podolski statt Miro Klose im Angriff – stark losgelegt.

Luca Toni sorgte für den ersten Aufreger, als er in der Torjäger-Manier eines Gerd Müller dem spanischen Torhüter Ustari den Ball beim Abschlag stahl: Die Kugel war frei, Toni traf weder Hand noch Fuß des Torhüters und schob ein. Aber Schiri Howard Webb (England) erkannte nicht auf 1:0 für Bayern, sondern auf Gelbe Karte für Toni (5.): Laut Regeln darf ein Torhüter beim Abstoß nicht angegangen werden. Kein Problem für Toni. Sein nächster Treffer zählte ja: Er wuchtete eine Ecke Schweinsteigers mit dem Kopf zum 1:0 ins Getafe-Netz (26.). Tonis achter Uefa-Cup-Treffer. „Der trifft einfach immer“, schwärmte Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg bei „Premiere“. „Der tut den Bayern gut“, sagte auch Tonis Vorgänger Roy Makaay, der als Co- Kommentator fürs spanische Fernsehen in der Arena war.

Bayerns Vorstandschef Kalle Rummenigge freute sich besonders über Vorbereiter Bastian Schweinsteiger, der zuletzt geschwächelt hatte: „Er ist erst 23, also nicht stabil. Bei Spielern in seinem Alter gibt es eben Ups und Downs, das muss man akzeptieren. Ich bin überzeugt, dass er ein guter Spieler für den FC Bayern wird.“

Ein wichtiger Spieler war auch Philipp Lahm: Er rettete bei einem Kopfball von Mario auf der Linie (35.). Glück hatte Oliver Kahn auch, dass Schiedsrichter Webb nach seiner Rangelei mit Granero, bei der der Torwart seinen Ellenbogen einsetzte, nicht ihn bestrafte, sondern dem Spanier Gelb zeigte. Bayern mit zunehmender Spieldauer zu lässig, unkonzentriert. Getafe wurde frech.

Ein Warnschuss: Casquero zielte haarscharf übers Tor von Oliver Kahn (54.). Hitzfeld wurde unruhig auf der Bayern-Bank. Zu Recht! Weil Toni (69.) und Ribéry (72.) beste Konterchancen fahrlässig vertändelten. Weil Manu an den Pfosten köpfte (83.). Und weil Contra schließlich nach einem Blackout der Bayern-Abwehr doch noch traf. Podolski stöhnte hinterher: „Das hat sich abgezeichnet. So ein Scheißtor in der 90. Minute! Jetzt müssen wir halt das Rückspiel gewinnen.“ Besser wäre, sie hätten heute schon vorgelegt. F.M., ps

So diskutierte die "Wir Elf"-Talkrunde vor dem Spiel gegen den FC Getafe im "Vereinsheim" in München

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