Bayern: Der Käpt’n fehlt noch viel länger

Van Bommel fällt wegen eines gebrochenen Zehs aus. Eigentlich hätte er in Kürze wieder mitspielen sollen. Doch daraus wird nichts. Erst in vier Wochen kann er wieder ran – frühestens.
von  Abendzeitung
Handicap großer Zeh: Bayern-Kapitän Mark van Bommel wird länger ausfallen als angenommen.
Handicap großer Zeh: Bayern-Kapitän Mark van Bommel wird länger ausfallen als angenommen. © AP

MÜNCHEN - Van Bommel fällt wegen eines gebrochenen Zehs aus. Eigentlich hätte er in Kürze wieder mitspielen sollen. Doch daraus wird nichts. Erst in vier Wochen kann er wieder ran – frühestens.

Schon wieder musste Mark van Bommel am Donnerstag sein Trikot mit der Nummer 17 anziehen. Ein Werbedreh für die „Allianz“ stand in den Presseräumen an der Säbener Straße statt, da sollte der Kapitän in Arbeitskleidung erscheinen. wie schon eine Woche zuvor bei der Präsentation des neuen Champions-League-Trikots.

Der Holländer kam mit Handicap – am Fuß. Es hat eine gewisse Komik. Komplett gestylt im Fußball-Dress, am rechten Fuß ein schwarzer Turnschuh und links eine schwarze Sandale mit Klettverschluss. Den Stutzen hat er oberhalb des Knöchels abgeschnitten, im Behelfs-Schuh steckt der bandagierte, weil gebrochene Zeh. Großer Zeh, kleiner Verband und richtig großer Frust – den van Bommel mit einem Scherz („Der Schuh ist ein Birkenstock-Modell von Adidas“) nur mäßig kaschierte.

Am Samstag ist es genau vier Wochen her, dass sich van Bommel verletzt hat. Im Bundesliga-Auftaktspiel bei Hoffenheim (1:1) erwischte es ihn: Der große Zeh war gebrochen, dazu eine Sehne gerissen. Von bis zu vier Wochen Pause war die Rede, doch nun ist klar: Die Rückkehr des 32-Jährigen, der auf seiner Position vor der Abwehr von Neuzugang Anatolij Timoschtschuk vertreten wird, ist ungewiss. Letzten Donnerstag antwortete er auf die Frage, wann er wieder trainieren könne, mit: „Ich weiß es nicht.“ Diesen Donnerstag sagte er: „Ich weiß es nicht.“

Er kann Fahrrad fahren auf dem Ergometer, um nicht zu viel Muskelmasse zu verlieren, den linken Fuß aber nur beschwerlich in Laufschuhe stecken. An enge Fußballstiefel ist nicht zu denken. Also auch nicht an ein zeitnahes Mannschaftstraining. Ursprünglich war die Partie nach der Länderspiel-Pause am 12. September in Dortmund als Comeback-Termin avisiert worden, doch da bestehe, so van Bommel, „keine Chance“.

Es wird dauern – auch der Champions-League-Auftakt bei Maccabi Haifa am 15.9. wird ohne ihn stattfinden, realistisch ist allenfalls eine Rückkehr im Heimspiel gegen Juventus Turin (30.9.). „Das wird man sehen“, sagt van Bommel, der wenig optimistisch ist, was seinen Heilungsprozess betrifft. Gut gelaunt wirkt er dennoch. Was wohl daran liegt, dass er mit der holländischen Nationalelf bereits für die WM 2010 in Südafrika qualifiziert ist. Und weil er weiß: Bei Trainer Louis van Gaal („Mein Kapitän spielt immer“) hat er eine Stammplatzgarantie.

Patrick Strasser

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