Bayern-Boss Rummenigge über Sané: "Wenn nötig, in den Hintern treten"

Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge spricht im Fernsehen über Leroy Sané und dessen schwache Form. Auch David Alaba und Robert Lewandowski sind Thema.
von  AZ
Vorstandsvorsitzender des FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge.
Vorstandsvorsitzender des FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge. © Robert Michael/dpa

München - Ist es das Selbstverständnis des FC Bayern, das Leroy Sané noch nicht vollständig verinnerlicht hat? Als prominentester Gast im Sport1-"Doppelpass" hat Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge am Sonntag auch über das aktuelle Leistungstief seines Königstransfers gesprochen und den 24-Jährigen in die Pflicht genommen. 

"Der liebe Gott hat ihm unglaubliche Talente gegeben. Ich glaube nur eins: Er ist noch nicht so richtig in diesem FC-Bayern-Gen angekommen", sagte er und stellte einen Vergleich mit Thomas Müller an, der "vom Talent nicht so sehr begütert" sei wie Sané, aber mit seinem puren Willen einen maßgeblichen Anteil am 2:1-Erfolg über Bayer Leverkusen am Vorabend gehabt habe. 

Sané war in Leverkusen erst ein- und dann von Trainer Hansi Flick nach knapp einer halben Stunde wieder ausgewechselt worden – Höchststrafe für einen Fußballer (AZ-Note 5)! Neben technischen Ungenauigkeiten kritisierten die Talk-Gäste im "Doppelpass" vor allem Sanés mangelnde Bereitschaft, alles zu geben und nach hinten mitzuarbeiten. Ein Problem der Einstellung? "Er muss diesen, seinen Charakter an den FC Bayern anpassen. Das wird er lernen müssen", sagte Rummenigge und versprach: "Wir werden ihn unterstützen, aber auch - wenn nötig - in den Hintern treten."

Rummenigge: "Wir geben Lewandowski nicht ab"

Der 65-Jährige wurde neben Sané auch zu weiteren Personalien befragt. Voll des Lobes sprach er über seinen Weltfußballer, Robert Lewandowski: "Er ist wie eine Rückversicherung, dass du Titel holst und solche Spiele auch in letzter Sekunde gewinnst", sagte Rummenigge. "Er ist extrem ehrgeizig. Ich kenne keinen Spieler, der konzentrierter an seinem Erfolg arbeitet als Robert Lewandowski." Warum der Pole in den letzten Jahren immer mannschaftsdienlicher geworden sei? "Das Wichtigste, das er verstanden hat, ist: Wir würden ihn nicht abgeben. Egal welcher Verein da kommt, auch Real Madrid, wir geben ihn nicht ab."

Rummenigge über Alaba: "Angebot war extrem honorig"

Anders könnte es bei David Alaba aussehen, mit dem die Vertragsverhandlungen nach dem letzten Angebot des Rekordmeisters Ende Oktober abgebrochen wurden: "Seitdem hat kein Gespräch mehr stattgefunden. Ob noch ein Gespräch stattfinden wird, das weiß ich nicht", so Rummenigge. "Wir haben viele Schritte auf seinen Berater und seinen Vater zugemacht. Der FC Bayern hat wirklich alles in die Waagschale gelegt, was möglich war, und wir müssen feststellen, dass es nun mal nicht gereicht hat."

Das Angebot, das Alaba, auf dem Tisch hatte, sei "extrem honorig" gewesen. Klingt so, als blieben die Münchner bei ihrer Linie. Sollte man sich nicht auf das bestehende Angebot einigen können, ließe man Alaba ziehen. Der Österreicher kann den FC Bayern ab dem 1. Juli 2021 ablösefrei verlassen. "Ab dem 1.1. darf er theoretisch sogar schon einen neuen Vertrag unterschreiben", erklärt Rummenigge. 

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