Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge für Reform des Financial Fair Play

Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge setzt sich verstärkt für eine Verschärfung der Regeln des Financial Fairplay im europäischen Klub-Fußball ein.
Frankfurt/Main - Karl-Heinz Rummenigge spricht sich klar für eine Reform des Financial Fair Play (FFP) aus, um den Transfer-Wahnsinn wieder einzudämmen. "Es muss angepasst und modernisiert werden", sagte der Vorstandsboss des FC Bayern beim Football Summit der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
"Wir müssen die Dinge überdenken und zusammen mit der Europäischen Fußball-Union angehen", sagte der 61-Jährige. "Das FFP war eingeführt worden, um zu kontrollieren, dass die europäischen Klubs grundsätzlich nicht mehr ausgeben als einnehmen. Wir wussten von Anfang an, dass es vielleicht kein Holzschwert, aber auch kein scharfes Schwert ist", sagte Rummenigge, der sich für "ein bisschen mehr Rationalität und Kontrolle" aussprach.
In der vergangenen Transferperiode waren die Ablösesummen schier explodiert. Paris St. Germain überwies 222 Millionen für den Brasilianer Neymar an den FC Barcelona. "Wir müssen vorsichtig sein was das Verständnis der Öffentlichkeit und unserer Fans angeht", sagte Rummenigge: "Ein Sprichwort heißt 'Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.' Wir müssen aufpassen, dass er nicht bricht."
Rummenigge für neue Gesetze auf EU-Ebene
Der Bayern-Boss sei aber überzeugt, dass UEFA-Präsident Aleksander Ceferin "klar und konsequent" gegen den neuen Trend vorgehen werde. "Ich glaube nicht, dass er sich da zurückpfeifen oder beeinflussen lässt. Er wird auch den unbequemen Weg gehen." Auch neue Gesetze auf EU-Ebene könnten helfen.
"Ich glaube, es ist ein guter Zeitpunkt, mit den Damen und Herren in Brüssel (am Europäischen Gerichtshof, d. Red.) zu diskutieren", sagte Rummenigge. Die Bereitschaft bei den europäischen Wettbewerbshütern, die Geschäfte im Fußball zu regulieren, sei "größer geworden".
Die Neymar-Ablöse werde "über Jahre" die Höchstsumme bleiben: "Weil ich nur zwei Klubs sehe, die in dieser Größenordnung handeln können." Gemeint waren Paris und Manchester City, die beide regierungsnahen Investoren aus dem Nahen Osten gehören.
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