Bayern auf Mission Titelverteidigung: "Siegeszug fortsetzen"

Es fühlt sich ein bisschen so an, als wenn's erst gestern gewesen wäre. Nur 59 Tage nach dem Triumph von Lissabon legt der FC Bayern in der Champions League wieder los. Was bislang nur Real Madrid glückte, ist das Ziel. Der Einsatz eines Bayern-Stars hängt von einem Baby ab.
Von Christian Kunz, dpa |
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Am Abschlusstraining konnte Serge Gnabry noch teilnehmen.
Am Abschlusstraining konnte Serge Gnabry noch teilnehmen. © Marco Donato/FC Bayern München/dpa
München

Hansi Flick lachte, als es um das Ziel des Titelverteidigers in der neuen Champions-League-Saison ging. Nur 59 Tage nach der magischen Nacht mit dem Henkelpott streben die "Campeoes de Lisboa" in der prestigeträchtigen Königsklasse nach weiteren Erfolgen und Rekorden.

"Wir wollen das Optimum, wie wir das dieses Jahr gemacht haben", sagte Trainer Flick am Tag vor dem Startschuss für den FC Bayern. "Wenn wir von Spiel zu Spiel unsere Qualität einbringen, können wir wieder erfolgreich sein. Vielleicht auch so erfolgreich wie letztes Jahr."

Die Münchner Auftaktspezialisten, die den 17. Startsieg in Serie anpeilen, Freude sich auf den letztjährigen Titelverteidiger-Schreck Atlético Madrid um den neuen Star Luis Suárez. "Das ist ein Highlight", sagte Flick. Für Bayerns 80 Millionen Euro teuren Rekordmann Lucas Hernández ist das Wiedersehen am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) mit dem Fußball-Club, zu dem er als Elfjähriger gewechselt war, besonders emotional.

Doch bei aller Vorfreude auf die früheren Kollegen, spricht Hernández im zweiten Jahr längst von "typisch deutscher Mentalität", wie er es am Dienstag formulierte. "Hier möchte man gewinnen, gewinnen, gewinnen. Hier möchte man den Siegeszug fortsetzen", sagte der französische Weltmeister. Das Foto von ihm mit dem Königsklassen-Pokal über dem Kopf von vor zwei Monaten ist noch in bester Erinnerung ist, doch schon geht's weiter.

Das nach dem Triple und zwei Supercup-Pokalen nimmersatte Ensemble will in einer enorm strapaziösen Saison in Europas Eliteliga das schaffen, was in über einem Vierteljahrhundert in diesem Wettbewerb bislang nur den "Königlichen" von Real Madrid glückte: Die erfolgreiche Titelverteidigung. "Die Champions League ist immer etwas besonderes. Wir sind bereit", erklärte Robert Lewandowski vor einer Gruppenphase, die angesichts von sechs Gruppenspielen in nur acht Wochen Speeddating-Charakter hat.

"Europas Fußballer des Jahres" könnte im nächsten Geisterspiel in der Allianz Arena als erster Star überhaupt im zehnten Gruppenspiel nacheinander treffen. Angeführt von Lewandowski und Frontmann Thomas Müller will die Torfabrik, die auf dem Weg zum Titel in der Vorsaison 43 Treffer erzielte, auch den Sieg-Rekord ausbauen. Als erstes Team überhaupt gewannen die Bayern alle Spiele auf dem Weg zum Titelgewinn: Elf Siege am Stück lautet die Bestmarke.

"Im ersten Spiel weißt du natürlich nicht, wie die internationalen Gegner in der Champions League drauf sind", rätselte Kapitän Manuel Neuer. Ob Teamkollege Joshua Kimmich mitwirken kann, ist abhängig vom Zeitpunkt der Geburt seines zweiten Kindes.

Im Jahr 2016 gab es den oftmals heißblütigen Kampf mit Atlético gleich viermal. Als Finale im Europapokal der Landesmeister war das Duell 1974 der Start für eine große Bayern-Ära. "Natürlich habe ich eine besondere Beziehung zu Atlético Madrid. Der Verein hat mir alles gegeben, ich bin dort aufgewachsen", erinnerte Hernández und warnte vor den Defensivkünstlern aus Spaniens Hauptstadt. "Wenn man gegen Atlético spielen muss, ist es immer eine sehr schwierige Aufgabe."

Acht Punkte und 8:1 Tore lautet nach vier Spieltagen die Ausbeute der neuen Mannschaft des vom FC Barcelona gekommenen Messi-Freundes Suárez, der mit Barcelona vor zwei Monaten 2:8 gegen die Münchner unterging. "Gegen Barça habe ich gesehen, dass es ihnen egal ist, ob sie 2:0 oder 3:0 führen: Sie wollen ihre Gegner immer zermalmen!", sagte Madrids Flügelspieler Yannick Carrasco ehrfürchtig. Offensivkollegen Diego Costa plagt eine Muskelverletzung.

Der Atlético-Auftritt aus der Vorsaison sollte Warnung genug für die Bayern beim Beginn des Weges Richtung Finale am 29. Mai 2021 in Istanbul sein. Denn Madrid warf damals Titelverteidiger FC Liverpool aus dem Wettbewerb. Doch das ist für die Bayern, die in gleich vielen Liga-Spielen wie Madrid, bei neun Punkten und 17:8 Treffern reichlich defensive Schwächen zeigten, kein Thema. Viel mehr lockt schon vor der Gruppenphase mit RB Salzburg und Lokomotive Moskau als weitere Gegner die Lust auf weitere Trophäen. "Das Double zu verteidigen macht richtig Spaß, das Triple zu verteidigen macht noch mehr Spaß", drückte es Leon Goretzka vielsagend aus.

© dpa-infocom, dpa:201020-99-10227/6

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