Bayern am Boden? Aufstehen!

Die Bayern haken die Meisterschaft ab – und wollen sich auf Champions League und Pokal konzentrieren. Beckenbauer: „Das Team muss die Niederlage ausblenden.“
Patrick Strasser |
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Am Boden: Holger Badstuber.
firo Am Boden: Holger Badstuber.

Kopf hoch: Die Bayern haken die Meisterschaft ab – und wollen sich auf Champions League und Pokal konzentrieren. Franz Beckenbauer sagt: "Das Team muss die Niederlage ausblenden."

Am Donnerstag sah man sich schon wieder. Für Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger war der Trip nach Berlin zur Warm-up-Pressekonferenz vor dem Pokalfinale eine zwiespältige Geschichte. Wieder traf er BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Gratulieren kann so schmerzhaft sein. Immerhin: Er hatte am Tag nach dem Meisterschafts-K.o. eines der verbliebenen Ziele vor Augen: den DFB-Pokal. Ein Seelenaufhänger.

Denn die Frage nach dem 0:1 von Dortmund ist ja nun mit Blick auf den Saisonendspurt: Wird der Knicks, also die Vorabgratulation für die Dortmunder (Karl-Heinz Rummenigge: „Ich schätze, dass der BVB zu 99 Prozent Deutscher Meister ist.“) zum Knacks? Oder raffen sich die Bayern wieder auf? Aus Trotz zum Pott-Double aus Champions League und DFB-Pokal? Inklusive der Chance, am 12. Mai in Berlin zur Revanche gegen den dann wohl eine Woche alten Titelverteidiger antreten zu können.

Aufstehen! Das muss das Motto sein für die letzten Wochen der Saison. „Wir haben immer noch Ziele vor Augen“, meinte Kapitän Philipp Lahm, „darauf sollten wir uns jetzt wieder konzentrieren.“ So gut es eben geht. Gedanken im Fahrtwind reinigen, das war am Donnerstag angesagt, Trainer Heynckes schickte die Enttäuschten in den Sattel zum Ausradeln.

Aufgestanden sind die Bayern nach Schlusspfiff erst nach einem Moment des Innehaltens. Ribéry, Badstuber, Luiz Gustavo, Schweinsteiger und auch Torwart Neuer waren, getroffen von der Wucht der Enttäuschung, zu Boden gegangen. Oben auf der Tribüne dauerte es, bis die Bayern-Bosse sich wieder erhoben. Vor allem Präsident Uli Hoeneß verharrte nach dem Schlusspfiff auf seinem Platz, rund zehn Minuten sah er wie paralysiert den Dortmunder Spielern beim Feiern zu. Die Vorstände Karl Hopfner und Karl-Heinz Rummenigge starrten mal auf den Rasen, mal auf ihr Handy. Gedankenleerlauf. Darin lauert die Gefahr: Nur kein Muskelleerlauf in den nächsten Partien.

„Wir blicken nach vorne und wollen die letzten vier Spiele in der Bundesliga und natürlich auch das Pokalfinale für uns entscheiden. Dafür sehe ich gute Chancen“, sagte Nerlinger. In den Köpfen der Spieler werden allerdings die Duelle in der Champions League gegen Real Madrid (17. und 25. April) herumtoben. Für die Spiele gegen die Königlichen macht Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bei „Sky Sport News HD“ den Seinen Mut: „Wenn Bayern die Leistung der zweiten Halbzeit vom Dortmund-Spiel über zweimal 90 Minuten abrufen kann, besitzt die Mannschaft eine realistische Chance, das Finale zu erreichen und dort dann gegen Barcelona oder Chelsea auch den Titel zu holen.“ Kopf hoch – nur so geht’s. Beckenbauer: „Das Team muss diese Niederlage jetzt ausblenden.“

Nicht, dass die Bayern einen Komplex bekommen. 2012 als Jahr des Vize-Triples? Bayer Leverkusen wurde 2002 Vizemeister, unterlag im Champions-League-Finale Real Madrid, im Pokalfinale Schalke. Für Nerlinger ein Affront: „So schlimm ist die Situation nicht, uns mit Bayer Leverkusen zu vergleichen.“
 

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