Bayerische Wochen!

Der Traum vom Triple lebt: Die Bayern besiegen Marseille auch im Rückspiel souverän mit 2:0. Boateng: „Wir können jede Mannschaft schlagen, auch Real.“  
von  sid
Auch Dank einer Gala-Vorstellung des Stürmers Ivica Olic gehört der FC Bayern München nach dem Sieg gegen Marseille in dieser Saison zu den besten vier Teams der "Königsklasse".
Auch Dank einer Gala-Vorstellung des Stürmers Ivica Olic gehört der FC Bayern München nach dem Sieg gegen Marseille in dieser Saison zu den besten vier Teams der "Königsklasse". © dpa

Der Traum vom Triple lebt: Die Bayern besiegen Marseille auch im Rückspiel souverän mit 2:0. Ivica Olic erzielt beide Treffer. Boateng: „Wir können jede Mannschaft schlagen, auch Real.“

 

MÜNCHEN – Souveräner geht’s nicht: Mit 2:0 gegen Olympique Marseille zieht der FC Bayern ins Halbfinale der Champions League ein - wohl gegen Real Madrid, das am Mittwoch noch ein 3:0 gegen Nikosia verwalten muss. Bundestrainer Joachim Löw freut sich schon: „Das wird hochspannend, eine Riesen-Sache.“ Heynckes schickte nicht die Bestbesetzung aufs Feld. Es fehlte Mario Gomez, der in acht Champions-League-Spielen elf der 20 Bayern-Treffer erzielt hatte, und Arjen Robben.

„Das ist keine Rotation“, erklärte Heynckes, „Robben hat seit Sonntag muskuläre Probleme und einen sehr hohen Muskelturnus. Doktor Müller-Wohlfahrt hat mir abgeraten. Ich hätte ihn gerne spielen lassen. Mario hätte spielen können, aber er hat am Sonntag Rückenprobleme gehabt. Deswegen bin ich da sehr vorsichtig.“ Grandiose Spannung war nach dem 2:0-Hinspielsieg der Bayern nicht erwartet worden, auch vom TV-Experten Ottmar Hitzfeld nicht. „Bayern gewinnt mit zwei Toren Vorsprung“, orakelte der Mann, der mit Bayern einst die Champions League gewann. Und als ob sie schon an diesem Abend den Pott mit den großen Henkeln holen wollten, so legten die Bayern los. Nach zwei Minuten setzte Toni Kroos mit einem herzhaften, wenn auch mäßig platzierten Gewaltschuss ein Zeichen:

’Wir spielen hier auf Sieg! Macht euch keine Hoffnung, mes amis!’ Die Minuten neun und zwölf gaben den Gästen jedoch genau dieses vage Gefühl von Hoffnung: Zuerst wackelte Loic Remy Holger Badstuber aus und scheiterte an Bayern-Keeper Manuel Neuer, bevor kurz darauf Jeremy Morel sehr viel Platz zum Abschluss bekam, doch erneut war Neuer zur Stelle. Schon in der folgenden Minute waren Marseilles Halbfinal-Träume ausgeträumt: Ein Ribéry-Solo kulminierte in einem präzisen Pass auf Ivica Olic, der aus fünf Metern zum 1:0 verwandelte. Sein erstes Champions-League-Tor seit fast zwei Jahren. Was für eine Wohltat für den bei den Fans so beliebten Kroaten!

Doch es sollte noch besser kommen. Kroos und Tymoshchuk prüften Marseilles Keeper in der Folge mit kernigen Distanzschüssen. Aber Steve Mandanda, die Nummer zwei in Frankreichs Nationalteam, parierte gekonnt, hatte bei einem weiteren Kroos-Geschoss den Pfosten auf seiner Seite. In Minute 37 war er Zeuge der „hohen Schule des Konterns“ (Hitzfeld): Nach Balleroberung an der eigenen Eckfahne lieferten Ribéry und David Alaba die Kugel erneut maßgerecht bei Olic ab, der zum 2:0 traf, bevor wieder der Schongang eingelegt wurde.

Die Fans sangen: „Seht ihr Dortmund, so wird das gemacht!“ Karl-Heinz Rummenigge schwärmte nach 2:0 von der „guten Verfassung, in der wir gerade sind. Wir sind in allen drei Wettbewerben und haben überall gute Chancen.“ Schlag auf Schlag geht es weiter, am Samstag gegen Augsburg, dann in Dortmund, danach die Halbfinals gegen Real, das Meisterschaftsfinale, das Pokalfinale. Rummenigge sagt:

„Das sind ja keine englischen Wochen – das sind bayerische Wochen.“ Weil der FC Bayern nicht nur im Drei-Tages-Rhythmus spielt, sondern alle drei Tage gewinnt. Ottmar Hitzfeld blickt schon nach vorne: „Die Bilanz gegen Real ist ja gut für Bayern. Die Weichen sind gestellt.“ Für alle drei Titel. Jereme Boateng jedenfalls meint. „Wir können jede Mannschaft schlagen – auch Real.“

 

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