Bayerische Ansagen: Serge Gnabry hofft auf Titel mit der Nationalmannschaft

Herzogenaurach - Der DFB-Kapitän wollte da mal etwas klarstellen. Nach der Länderspiel-Absage von Bernd Leno setzte Joshua Kimmich zu einem Plädoyer an - und forderte maximale Identifikation und Leidenschaft im Kreise der Nationalmannschaft. "Es muss für jeden etwas ganz, ganz Besonderes sein, hier dabei sein zu wollen", sagte Kimmich am Dienstag in Herzogenaurach: "Ob man einhundert Länderspiele hat oder drei. Ob man 34 ist oder 19."
Kimmich mit klarer Aussage Richtung Leno: "Wir wollen Spieler haben, die hier dabei sein wollen"
Leno (FC Fulham), für Kimmich weiterhin "ein absoluter Weltklasse-Torhüter", hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann angesichts fehlender Aussicht auf Spielminuten mitgeteilt, nicht zur Verfügung zu stehen. "Nicht nur für Bernd: Wenn einer nicht dabei sein möchte, dann muss er auch nicht kommen", betonte Kimmich: "Wir haben genügend andere Spieler, die sehr gerne dabei sind. Wir wollen Spieler haben, die hier dabei sein wollen."
Eine Ansage des Spielführers, der sich IMMER voll mit seiner Aufgabe im DFB-Team oder beim FC Bayern identifiziert und mit Einsatz vorangeht. Doch Kimmich war nicht der einzige Münchner Profi, der in der Presserunde etwas zu sagen hatte. Auch Rückkehrer Serge Gnabry wurde deutlich, zunächst mit einem beherzten Auftritt im Training und dann auch vor den Mikrofonen.

Gnabry wünscht sich Titel im DFB-Trikot
"Ein Titel ist das Ziel, das über allem steht. Ich hoffe, dass meine DFB-Karriere noch einen Titel dazubekommt. Dann wäre ich zufrieden", sagte der Bayern-Profi. Dabei denkt Gnabry mehr an einen Triumph bei der WM 2026 oder der EM 2028, auch wenn er den Gewinn der Nations League "auch gerne mitnähme".
Zunächst geht es für den Offensivspieler darum, nach viel Verletzungspech und der verpassten Heim-EM ("Das war sehr, sehr bitter") an gute DFB-Zeiten anzuknüpfen. "Ich werde im Training Gas geben. Ich bin in guter Form. Ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein und hoffe, zu spielen", sagte er.
Bayern-Star nimmt seit einiger Zeit regelmäßig Gitarrenstunden
Der Comeback-Zeitpunkt scheint ideal zu sein, da für die Partien am Freitag (20.45 Uhr/RTL) in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage darauf in München gegen die Niederlande Offensivkräfte wie Jamal Musiala, Kai Havertz oder Niclas Füllkrug verletzt ausfallen. "Ich sehe mich als Spieler, der vorangeht", sagte Gnabry, der einen guten Saisonstart beim FC Bayern hingelegt hat und aktuell sehr fokussiert und ausgeglichen wirkt.
Dabei hilft ihm auch regelmäßige Gitarrenstunden an der Säbener Straße, die Gnabry nach AZ-Informationen seit einiger Zeit absolviert. Auf dem Rasen trifft er unter dem neuen Bayern-Trainer Vincent Kompany wieder häufiger die Töne als in der Vorsaison. In neun Pflichtspielen war Gnabry an fünf Toren direkt beteiligt (zwei Treffer, drei Vorlagen). "Ich freue mich extrem, wie Serge durch die Phase gekommen ist", sagte Bayern-Kumpel Kimmich: "Ich bin überzeugt, dass Serge wieder wichtig ist."
Nagelsmann lobt Gnabry: "Er hat viele gute Spiele gemacht"
Daran glaubt auch Nagelsmann, der betonte: "Serge hat es nach einem sehr schweren Jahr mit unglaublich vielen Verletzungen geschafft, sich jetzt zu stabilisieren, was seine körperliche Verfassung angeht, aber auch seine Leistungsfähigkeit. Er hat viele gute Spiele gemacht."
Diese Form soll Gnabry im DFB-Team bestätigen, in der Vergangenheit zeichnete er sich besonders durch seine Treffsicherheit aus: 22 Tore hat der 29-Jährige in 45 Länderspielen erzielt. "Eine gute Quote", wie Gnabry selbst meinte. Stimmt!
FC Bayern: Gnabry fühlt sich gut in seinem Körper
Insgesamt fühle er sich in dieser Saison "gut. Ich hatte länger Pause, meinem Körper geht's jetzt gut. Es gibt wenig Schlimmeres, als so ein Event wie die EM im eigenen Land zu verpassen. Aber irgendwann muss man es auch abhaken." Gnabry denkt jetzt nur noch an sein DFB-Comeback - und an den ersten großen Titel mit der Nationalmannschaft.