Bayer Robben: Ich kann bis 45 durchhalten!
Nach seinem Comeback relativiert der Holländer die Rücktrittsgedanken. Mittwoch gegen Kaiserslautern spielt er wieder
MÜNCHEN Arjen Robben musste etwas klarstellen, beim Pressetalk an der Säbener Straße. So, wie das in der vergangenen Woche geschrieben wurde, sei das ja nun nicht gewesen, mit seinen Rücktrittsgedanken, geäußert in einem Interview mit einem niederländischen TV–Sender.
Er habe lediglich gesagt, dass es ihm der Gedanke, alles hinzuschmeißen, in langwierigen Verletzungspausen schon mal durch den Kopf ging. Nach dem Motto: „’Da habt ihr meine Schuhe, leckt mich am...’ – wie sagt man das nett?”, meinte Robben am Montag. Angesichts mehrerer mürbe machender Verletzungen habe er auch mal zu seiner Frau Bernadien gesagt: „Es wäre schön, jetzt mit meinen Freunden in Holland zu spielen, ohne Druck, und wenn was passiert – auch sch... egal.” Am Ende werde er das natürlich nicht in die Tat umsetzten – aber es sei eben „nur ehrlich, zu sagen, das mir so etwas durch den Kopf geht”.
Zwei gute Trainingseinheiten Ende der vergangenen Woche haben dann aber wieder für Klarheit im Oberstübchen gesorgt. „Ich bin positiv überrascht, dass es am Ende so schnell ging”, sagte er über die überstandenen Oberschenkelprobleme. Und über sein 31-Minuten-Comeback am Sonntag gegen Leverkusen (1:2): „Ich habe mich schon gut gefühlt. Nach fast fünf Wochen war das nicht schlecht.”
Das Vertrauen in seinen Körper sei intakt, immer noch. „Es klingt komisch, aber die Ärzte sagen manchmal zu mir: 'Du hast so einen unglaublich guten Körper! Du kannst noch so lange spielen!'”, sagte er. Und dann, halb im Scherz: „Ich habe in manchen Saisons ja die Hälfte der Spiele gefehlt– vielleicht kann ich so durchhalten, bis ich 40 oder 45 Jahre alt bin...”
Was er jetzt brauche, seien ein paar Spiele am Stück, „damit ich in den Rhythmus komme”. Behutsam rantasten, aber doch irgendwie so schnell wie möglich. Im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern (Mi., 20.30/Sky) ist er eingeplant, auch wenn ansonsten mehrere Stammspieler (zum Beispiel Manuel Neuer) geschont werden. Vor dem Gegner warnt Robben: „Die sind nicht schlechter als die, die in der Bundesliga unten stehen.” Oder, einfacher ausgedrückt: „Die haben nichts zu verlieren – wir dafür alles.”
