Bayer des Tages: Ivica Olic

Auch im zweiten Bundesligaspiel heißt der Bayern-Spieler des Tages Ivica Olic. Nach seinem Treffer beim Auftaktspiel in Hoffenheim überzeugte der Kroate auch beim 1:1 gegen Werder Bremen mit Dynamik und unbedingtem Siegeswillen. 39,4 Prozent der AZ-Leser stimmten für den 29-Jährigen.
Miroslav Klose war kurz angebunden. Nicht, dass er sonst eine rechte Plaudertasche wäre, aber eine gewisse Unzufriedenheit war dem Nationalstürmer nach dem 1:1 gegen Bremen durchaus anzumerken. Das lag nicht nur am mageren Ergebnis, sondern auch an seinem Anteil daran. Der war in Halbzeit eins übersichtlich bis ausbaufähig - und nach der Halbzeitpause nicht mehr zu korrigieren. Da saß Klose nämlich draußen. Auf der Bank. Ausgewechselt. Der fünftbeste Torschütze der DFB-Geschichte. Für ihn spielte Ivica Olic. Und wie der spielte! Besser als alle anderen. Auch besser als Klose.
Olic wurde zum „Man of the Match“, brachte dermaßen viel Schwung ins Spiel des FC Bayern, dass der gar nicht mehr anders konnte, als doch noch den Ausgleich zu erzielen. Dass dieser Mario Gomez gelang und nicht Olic, lag an Tim Wiese. Der Bremer Keeper entschärfte in der 63. und 65. Minute mit sensationellen Reflexen zwei Olic-Chancen. Nummer eins hatte er sich selbst erarbeitet, war einem aussichtslosen Ball hinterher gejagt und hätte so fast sein zweites Tor für den FC Bayern erzielt. Chance Nummer zwei hatte Franck Ribéry mit feinem Dribbling vorbereitet, doch wieder bekam Wiese noch irgendwie die Fäuste hoch und an den Ball.
Der schon als Ergänzungsstürmer zum gesetzten Duo Gomez/Klose abgestempelte Kroate entwickelt sich zu einem Faktor im Bayern-Sturm. Gefühlte 17 Mal lief Klose gegen Bremen ins Abseits - Olic dagegen verkörperte Dynamik und Siegeswillen. Kein Wunder: Sein Steckbrief klingt geradezu asketisch. Lebensmotto: „Du musst hart arbeiten, um ans Ziel zu kommen.“ Hobbies: Tennis, Schlafen. Lieblingsgetränk: Wasser.
In einem Monat wird Olic 30. Die Champions League will er noch gewinnen, den Uefa-Cup hat er schon gestemmt, mit ZSKA Moskau. Einen Bankdrücker der Marke Podolski wird er sicher nicht abgeben. Und auf mehr Olic- als Luca-Toni-Treffer zu wetten, ist sicher kein Fehler.
Thomas Becker