Bash-Club-Friseur: "Grau steht Schweinsteiger"

Er schneidet den Bayern-Kickern seit Jahren die Haare: Ralph Bash spricht im AZ-Interview über Fußballer-Frisuren und Trends
Agnes Vogt |
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Interview mit Ralph Bash: Seit knapp 20 Jahren führt er zusammen mit Robert Bash den Frisörsalon „Bash Club“ in der Sonnenstraße.
dpa/privat Interview mit Ralph Bash: Seit knapp 20 Jahren führt er zusammen mit Robert Bash den Frisörsalon „Bash Club“ in der Sonnenstraße.

Er schneidet den Kickern die Haare: Ralph Bash spricht im AZ-Interview über Fußballer-Frisuren und Trends.

AZ: Ralph Bash, Sie gelten als DER Fußballer-Frisör in München. Seit wann kommen denn die Fußballer zu Ihnen?

RALPH BASH: Uns gibt’s seit knapp zwei Jahrzehnten – seitdem schneiden wir nicht nur den Bayern, sondern der ganzen Bundesliga die Haare.

Welche Bayern waren Ihre ersten Kunden?

Lothar Matthäus war einer der ersten. Dann kamen Thorsten Fink, Mehmet Scholl, Willy Sagnol, Bixente Lizarazu, Alexander Zicker.

Wer hatte den ausgefallensten Stil, wer hat sich was getraut?

Dem Manni Bender haben wir mal zu seinen weißen Haaren den Bart weiß gefärbt. Damals waren die Fußballer rebellischer als heute.

Und heute?

Da fahren alle auf die selbe Frisur ab. Fast alle wollen mit der James-Dean-Locke rumlaufen.

Die ist ja nicht ganz so neu.

Nein, die ist schon seit zwei Jahren angesagt. Aber da gibt’s ja Unterschiede. Bastian Schweinsteiger oder Mario Gomez tragen da eindeutig die klassische Variante.

Hat die Frisur von den Fußball-Stars einen besonderen Stellenwert, weil sie die einzige Möglichkeit ist, sich in den einheitlichen Trikots auf dem Platz abzuheben?

Na klar. Bestenfalls sind die Fußballer tätowiert und haben einen guten Style auf dem Kopf. Klar, die hauen sich vor dem Spiel gehörig was in die Haare, damit es hält.

Wer hat denn die beste Frisur beim FC Bayern?

Dante! Definitiv. Die Frisur von Gomez oder von Basti: Der Trend ist längst wieder vorbei. Das ist schon wieder langweilig, weil das jeder jetzt hat. Dante ist momentan der Styler bei Bayern.

Ist die Frisur ein Markenzeichen für die Spieler?

Klar, bei den bekannten Vereinen wie beim FC Bayern oder bei Borussia Dortmund haben ein paar Jungs ihren eigenen Stil, ein Markenzeichen. Das sieht man schon daran, dass die ganzen Kiddies sich die Frisur nachschneiden lassen.

Bräuchte es jetzt wieder einen, der etwas komplett anderes macht?

Der Fußball ist weichgespült geworden. Keiner traut sich was Außergewöhnliches. Das sieht man bei den Interviews der Nationalmannschaft oder bei Bayern. Da macht keiner mehr das Maul auf und sagt mal: ,Scheiße haben wir gespielt.’ Da müssen ja alle immer erst den Trainer fragen. Deswegen wird auch keiner von denen was Extravagantes machen. So wie sie spielen, so sieht auch ihre Frisur aus: zu brav, meines Erachtens.

Schweinsteiger hat kürzlich über seine grauen Haare gesprochen. Sind graue Haare für Fußballspieler ein No-Go?

Nein, es ist geil. Dem Basti stehen die grauen Haare. Das ist tausendmal besser, wenn man sie sieht – und nicht färbt.

Das Grau ist also echt?

Ja, der Bastian hat graue Haare. Ich glaube, er hat sich die Haare schon seit Jahren nicht mehr gefärbt. Das passt zu ihm. Er ist reifer geworden, auch in der Außendarstellung, das darf man ihm ansehen.

Seit wann kommt Bastian Schweinsteiger zu Ihnen?

Ich kenn den Basti, seit er 16 ist, er war zehn Jahre bei uns beim Haare schneiden, dann ist er mal woanders hingegangen und kam dann mal wieder. Aber trotzdem sind wir immer noch befreundet.

Was ist denn die am meisten nachgefragte Frisur bei Ihnen? Die von Schweinsteiger? Philipp Lahm? Mario Gomez?

Nach Philipp Lahms Frisur fragt nur sehr selten jemand, auch nach der Frisur vom Gomez nur wenige. Das non plus ultra ist der Basti. Der war und ist derjenige, dessen Frisur die Leute haben wollen.

Wie lang braucht man für die Schweinsteiger-Frisur?

Gute 20 Minuten.

Wer steht von den Bayern-Spielern denn am längsten vorm Spiegel?

Arjen Robben und Franck Ribéry mit Sicherheit nicht. Ich glaube schon, dass Gomez am längsten braucht – der hat ja auch so dicke Locken.

Sie hatten schon jede Menge Fußballer als Kunden. Aber wem würden Sie gerne mal die Haare schneiden?

Die Bayern-Stars haben ja alle schon ihren Style. Aber ehrlich gesagt würd’ ich lieber dem Sohn vom Manni Schwabl die Haare machen als Cristiano Ronaldo.


Interview mit Ralph Bash: Seit knapp 20 Jahren führt er zusammen mit Robert Bash den Frisörsalon „Bash Club“ in der Sonnenstraße.

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