Barca! Da lacht Klinsmann

Obwohl es im Viertelfinale der Champions League gegen den erklärten Topfavoriten FC Barcelona geht, bricht beim FC Bayern Euphorie aus – und der Chefcoach tönt: „Wir trauen uns alles zu.“
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"Das ist ein riesiger Anreiz für uns alle": Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann freut sich auf die Duelle mit Barcelona.
AP "Das ist ein riesiger Anreiz für uns alle": Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann freut sich auf die Duelle mit Barcelona.

MÜNCHEN - Obwohl es im Viertelfinale der Champions League gegen den erklärten Topfavoriten FC Barcelona geht, bricht beim FC Bayern Euphorie aus – und der Chefcoach tönt: „Wir trauen uns alles zu.“

Als die vermeintlich leichten Gegner schon gezogen waren, ging ein Zucken durch das Gesicht von Bayern-Manager Uli Hoeneß, der die Auslosung fürs Viertel- und Halbfinale der Champions League an der Seite von Trainer Jürgen Klinsmann live im Studio von „fcbtv“ verfolgte. Als letzter Gegner blieb dann nur noch übrig: der FC Barcelona. Ausgerechnet Barca! Der Topfavorit! Die Höchststrafe!

Dann hatte Hoeneß doch noch ein kleines Erfolgserlebnis. „Wir hatten uns gewünscht, wenn es gegen einen ganz Großen geht, dass wir das Rückspiel daheim haben.“ Immerhin, das hat geklappt. Bayern muss am 8. April erst in Barcelona ran, am 14. April kommen die Katalanen dann nach München. „Ein Traum für unsere Fans, das Rückspiel in der Arena zu erleben“, sagte der Manager. Zumindest für jene, die Karten ergattert haben: Vier Stunden nach der Auslosung war die Partie ausverkauft.

Klinsmann lachte lauthals, als das Los gezogen war. „Das ist ein riesiger Anreiz für uns alle, uns mit der besten Mannschaft in Europa, vielleicht sogar in der Welt, zu messen“, sagte der Chefcoach. „Wir haben viel Respekt, aber wir brauchen uns sicher nicht zu verstecken. Es wird eine heiße Geschichte, ein schwerer Brocken. Aber wir können zeigen, dass wir auf Augenhöhe sind, wir trauen uns alles zu.“

Klinsmanns Optimismus fußte auch auf einer „positiven Erinnerung“. Er meinte: „1996 haben wir im Uefa-Cup sogar in Barcelona gewonnen – und danach den Titel geholt.“ Mit dem Torjäger Klinsmann. Ob Coach Klinsmann dasselbe Kunststück schafft?

Kapitän Mark van Bommel, der 2005/06 bei Barcelona spielte, mit den Katalanen die Champions League gewann und gleich gestern per SMS Kontakt zu einigen Ex-Kollegen aufnahm, ist zuversichtlich. „Das ist ein schweres Los, aber auch ein schönes. Barca ist zwar der große Favorit auf den Titel, aber die gewinnen auch nicht jedes Spiel. Wenn wir zwei sehr gute Tage erwischen, haben wir durchaus Chancen.“ Wie’s funktioniert mit der kleinen Sensation, weiß der Niederländer auch. „Wir dürfen dort nicht hoch verlieren und müssen ein Tor schießen.“ Ganz einfach, oder?

Keeper Michael Rensing ist „Barcelona lieber als Liverpool oder Manchester“. Denn: „Die Engländer spielen taktisch perfekt, gegen die kann man sehr schwer ein Tor schießen. Barcelona ist hinten bei Standards anfällig, weil sie nicht so große Abwehrspieler haben.“ Dafür eine überragende Offensive. „Ich freue mich auf viel Beschäftigung“, sagt Rensing, „es müssen ja nicht hundertprozentige Chancen im Minutentakt sein.“

Für „ein gutes Los“ hält Stefan Effenberg die Konstellation. „Jetzt können sich die Bayern beweisen. Sie sind sicherlich Außenseiter, aber genau darin kann auch ihre Chance liegen“, sagt der Kapitän der Champions-League-Helden von 2001. Und sein Trainer aus glorreichen Tagen, Ottmar Hitzfeld, ergänzt: „Dieser Gegner wird den FC Bayern an seine Leistungsgrenze zwingen. Barcelona ist für mich leichter Favorit, Bayern aber nicht chancenlos.“ Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge macht noch mehr auf Euphorie. „Der FC Bayern hat in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er gegen Barcelona nicht chancenlos ist. Ich bin überzeugt, unsere Mannschaft wird diese großartige Chance nutzen.“

Sollte er Recht behalten, gibt’s im Halbfinale (28./29. April und 5./6. Mai) ein Duell gegen Liverpool oder Chelsea. Das nächste Highlight. Da war’s dann schon schwer für Klinsmann, seine Profis auf den Liga-Alltag, das Spiel gegen den KSC (Samstag, 15.30 Uhr, AZ-Liveticker), zu fokussieren. „Es gibt keinen Grund den KSC zu unterschätzen“, predigte er. Sonst wird Hoeneß mächtig zucken.

Franz Meier

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