Bankdrücker Gomez: Wohin mit der Energie?

Mario Gomez wird auch beim Gastspiel des FC Bayern in Mainz auf der Bank sitzen. Noch hält der Torjäger außer Dienst still. Er sagt aber auch: „Ich weiß, was ich kann.“
sid |
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103 Bundesligaspiele, 67 Tore: Mario Gomez, seit 2009 beim FC Bayern.
Alex Grimm/Bongarts/Getty Images 103 Bundesligaspiele, 67 Tore: Mario Gomez, seit 2009 beim FC Bayern.

Mario Gomez wird auch beim Gastspiel des FC Bayern in Mainz auf der Bank sitzen. Noch hält der Torjäger außer Dienst still. Er sagt aber auch: „Ich weiß, was ich kann.“

München - Jupp Heynckes ist kein Bittsteller, aber um einen Gefallen hat er Bundestrainer Joachim Löw dann doch gebeten. „Ich habe gestern mit Jogi Löw telefoniert“, sagte Heynckes am Freitag, „natürlich haben wir über unsere Spieler gesprochen. Etwa für Mario Gomez wäre es gut, in Paris Spielpraxis zu bekommen.“ Spielpraxis in der deutschen Nationalmannschaft also, am Mittwoch beim Länderspiel in Paris. Beim Bundesligaspiel am Samstag beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) hat Heynckes keine Verwendung für Gomez.

Gomez und der andere Edelreservist, Arjen Robben, sind laut Trainer Heynckes „im physischen Bereich top“ drauf. Zeigen dürfen sie das in Mainz wieder nicht, zumindest nicht von Beginn an. Und womöglich nicht einmal als Joker. Wenn es ergebnismäßig knapp stehe, das sei sein Grundsatz, gehe er „keine Risiken ein“, sagte Heynckes. „Und wenn es knapp steht, ist eine Auswechslung ein Risiko.“ Gomez, Robben oder auch Jerome Boateng – ein Risiko? Hoppla.

Nein, so wollte Heynckes das „natürlich“ nicht verstanden wissen. „Ich habe nicht gesagt, dass es ein Risiko ist, einen bestimmten Spieler zu bringen“, stellte er klar. Aber: Was passieren könne, habe man ja beim 4:4 der DFB-Elf gegen Schweden gesehen. „Beim FC Bayern können sie machen, was sie wollen, aber sie müssen gewinnen.“ Und gewinnen will Heynckes mit der Stammelf – auch in Mainz.

Robben kennt diese Situation. Weil er sich bereits sehr oft nach Verletzungen zurückkämpfen musste, saß er schon häufig draußen. In der Vergangenheit hat er dann mitunter gemeckert und gemosert. Nun ist ein angeblich aus Frust gegen das Trainingsgebäude geschossener Ball das Einzige, was der Boulevard an Alarmierendem ausmachen kann. „Ich bin ein Profi“, sagte Robben auf fcb.tv. Er trainiere hart und warte auf seine Chance. In der Elftal bekommt er diese am Mittwoch gegen Italien nicht. Louis van Gaal hat ihn nicht berufen.

Gomez ist dagegen dabei in Frankreich, für ihn ist der Auftritt im DFB-Dress vielleicht auch etwas wichtiger als der für Robben im Oranje-Trikot. Gomez hat in den beiden vergangenen Spielzeiten 54 Bundesliga-Tore für den FC Bayern erzielt. Er war der „TOR-ero“ und „Goleador“, gefeierte Tormaschine. Auf dem Weg ins „Finale dahoam“ traf er zwölf Mal in der Champions League – nur Weltfußballer Lionel Messi (14) war besser. Dann holten die Bayern Mario Mandzukic, Gomez verletzte sich am Knöchel, und sein Ersatz traf und traf.

„Ich weiß, was ich kann“, sagte Gomez jüngst der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Heynckes sagte am Freitag: „Ich begrüße das, wenn Spieler, die bei uns auf der Bank sitzen, in der Nationalelf spielen.“ Heynckes versteht den Frust der Reservisten, er war ja selbst früher Stürmer, „kein ganz schlechter“, wie er betonte. „Aus der Frustration wächst Kraft und Energie. Darauf hoffe ich“, sagte er. Doch wohin mit der Energie, wenn es in Mainz „knapp steht“ – und sich Gomez und Robben wieder nur warmlaufen dürfen?

 

 

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