Balanceakt für Julian Nagelsmann: Was passiert mit den FC-Bayern-Stars Thomas Müller und Leon Goretzka?

München - Eine Entscheidung ist vor der mit Spannung erwarteten Kadernominierung des DFB an diesem Freitag (10 Uhr) bereits gefallen: Julian Nagelsmann gibt sein Heimdebüt als Bundestrainer im Berliner Olympiastadion.
Wie der DFB am Donnerstag mitteilte, bestreitet die Nationalmannschaft am 18. November (20.45 Uhr/RTL) in der EM-Endspielarena in der Hauptstadt ein Testländerspiel gegen die Türkei. Damit ist der Jahresplan für die DFB-Auswahl komplett: Der Abschluss erfolgt am 21. November in Wien gegen Österreich.
Der erste DFB-Kader von Julian Nagelsmann wird auch aus Sicht des FC Bayern spannend
Seine Premiere erlebt Nagelsmann, der Nachfolger des erfolglosen Hansi Flick, allerdings schon deutlich früher – auf der am Montag beginnenden US-Tour. Nagelsmanns Team trifft am 14. Oktober (21.00 Uhr/RTL) in Hartford auf die USA. Drei Tage später steht die zweite Testpartie der Reise in Philadelphia gegen Mexiko (02.00 Uhr) an.
Nagelsmann wird sein Aufgebot für diese Spiele am Freitagvormittag (10 Uhr) bekannt geben. Einige äußerst spannende Personalien sind dabei – besonders aus Sicht des FC Bayern.
Das gute Verhältnis zu Nagelsmann könnte Leon Goretzka zurück ins DFB-Team bringen
So wird nach AZ-Informationen erwartet, dass Leon Goretzka in den Kader zurückkehrt. Der Mittelfeldstar war für die Länderspiele im September gegen Japan (1:4) und Frankreich (2:1) überraschend nicht nominiert worden.
Goretzka schrieb dazu bei Instagram: "Ihr wisst, wie stolz es mich macht, für Deutschland zu spielen. Ich bin extrem enttäuscht von der überraschenden Entscheidung, im September nicht dabei zu sein (...). Gleichzeitig muss ich die Entscheidung des Trainers akzeptieren und werde weiter jeden Tag hart arbeiten, um an den guten Start in die Saison anzuknüpfen."

Nun ist der Trainer ein anderer, Nagelsmann und Goretzka verstehen sich gut, sie schätzen sich seit gemeinsamen Tagen bei Bayern. Und im Mittelfeldzentrum ist das DFB-Team ohnehin nicht üppig bestückt.
Beim FC Bayern waren sie keine Freunde: Was macht Nagelsmann mit Thomas Müller?
Die zweite heiße Personalie ist Thomas Müller. Der 34-jährige Routinier stellte erst in dieser Woche mit seiner Weltklasse-Vorlage im Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen (2:1) seinen Wert unter Beweis. Müller traf zudem im Länderspiel gegen Frankreich unter Interims-Teamchef Rudi Völler.
Müller war wegen des Stürmermangels im DFB-Team von Flick nachnominiert worden. Aber: Nagelsmann und Müller gelten nicht unbedingt als Vertraute, bei Bayern gab Nagelsmann oft Jamal Musiala den Vorzug vor Müller.

Musiala übrigens verpasste die September-Länderspiele wegen eines Muskelfaserrisses. Der Münchner wird nun ebenso wieder zum Aufgebot gehören wie Dortmund-Stürmer Niclas Füllkrug.
Eine Überraschung in der Offensive könnte der Hoffenheimer Maximilian Beier werden, dem in der Liga schon vier Treffer glückten. "Maxi hat das Gen, Tore zu machen", sagte Hoffenheim-Coach Pellegrino Matarazzo. Das bewies Beier zuletzt auch bei seinem Debüt für die U21, als er gegen die Ukraine traf.
Für Nagelsmann ist die Nominierung generell ein Balanceakt. Er wird mit seiner Wahl schon klare Hinweise auf die Heim-EM 2024 geben. Parallel wird er aber auch noch Spieler und Spielsysteme testen. "Wir werden im kommenden Jahr ein eingeschworener Haufen sein", versprach der Bundestrainer vorab. Na dann: Angriff!