Badstuber: Comeback beim Schützenfest der Bayern

Bayerns Innenverteidiger Holger Badstuber war erstmals nach fünf Monaten wieder dabei. Viel zu tun gab es nicht gegen den HSV. Außer: kräftig mitjubeln.
von  Patrick Strasser
Nach fünf Monaten kehrte Holger Badstuber gegen den HSV zurück in die Startformation des FC Bayern.
Nach fünf Monaten kehrte Holger Badstuber gegen den HSV zurück in die Startformation des FC Bayern. © dpa

München – Endlich wieder dabei sein. Endlich so richtig dazugehören. Mitspielen statt mitfiebern. Mitfeiern statt von draußen nur mitzujubeln. Und als Geschenk der Kollegen ein 8:0.

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Holger Badstuber ist zurück. Zurück auf dem Platz. Pep Guardiola zeigte Herz am Valentinstag und brachte den 25-Jährigen gegen den Hamburger SV in der Innenverteidigung anstelle von Dante. Eine gute Gelegenheit: Denn Jérome Boateng war ja noch für dieses Spiel gesperrt. Gegen Donezk am Dienstag in der Champions-League kehrt Boateng zurück in die Abwehrkette, da wäre Badstubers Einsatz wohl auch aufgrund der Wichtigkeit der Partie zu riskant gewesen. Aber gegen diesen HSV? Eben. Null Risiko. Es war kein Spiel für die Verteidiger der Bayern. Der einzige Vorwurf, den man dem Rückkehrer machen kann: er hat kein Tor erzielt. Anders als Franck Ribéry, der in der 59. Minute für Benatia kam und zehn Minuten später zum 7:0 traf.

Defensiv stand Badstuber gut. Keine Probleme mit Ex-Kollege Ivica Olic, der frühzeitig angeschlagen runter musste. Und der so genannte Mittelstürmer Rudnevs war auch nur eine Karikatur eines Mittelstürmers. Einige ernsthafte Sprintduelle anfangs, ein paar Tests, ob das Stellungsspiel-Gen noch funktioniert. Bälle ablaufen, kurze Pässe spielen, Sicherheit gewinnen. Dazu kamen die lange vermissten Badstuber-Crossings, seine mit links kurz hinter der Mittellinie auf den rechten Flügel gezirkelte Wechselbälle.

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Für Holger Badstuber ging eine fünfmonatige Leidens- und Wartezeit vorbei. Am 13. September, beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart, hatte sich der Innenverteidiger einen Muskelsehnenriss im linken Oberschenkel zugezogen. Die schwerst mögliche aller Muskelverletzungen. Es war sein dritter Einsatz in der Startelf, zuvor gab er sein Comeback im DFB-Pokal bei Preußen Münster nach über eineinhalb Jahren Absenz – verursacht durch zwei Kreuzbandrisse. „Ich werde wiederkommen und dann dort weitermachen, wo ich mich jetzt nach meiner langen Verletzungspause hingekämpft hatte. Ich gebe nicht auf“, teilte Badstuber damals mit. Auf Leidenszeit eins samt Reha folgte das Ganze als Wiederholung der Pein. Erst die Bänder, dann die Muskeln – vor allem aber musste Badstuber im Kopf stark sein. Das Triple 2013 und der WM-Titel 2014 fanden ohne den Allgäuer statt. Bei Bayern und im Nationalteam wäre er nicht nur ein Dabei gewesen, er hätte auch um einen Stammplatz gekämpft.

Pep Guardiola sagte nach dem 90-Minuten-Einsatz von Badstuber: „Wir sind alle zufrieden mit Holger. Er war lange, lange Zeit verletzt. Er hat viele Qualitäten. Er ist schnell nach hinten, wenn nicht im ersten Schritt. Dazu hat Holger ein gutes Kopfballspiel. Seine überragende Qualität ist: Er kann lesen, wo der freie Mann in der Mitte ist oder spielt gute lange Bälle. Ich hoffe, dass er in der nächsten Zeit trainieren und spielen kann – ohne dass er sich verletzt.“

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Und nun? Medhi Benatia und Jérome Boateng – wenn er denn keine Aussetzer hat – scheinen gesetzt in Guardiolas Dreierkette, links spielt entweder Juan Bernat oder David Alaba. Für Dante wie für Badstuber dürfte die Bundesliga der Platz sein, um sich auszutoben – schließlich dürften die Bayern den Titelkampf frühzeitig entscheiden.

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