Badstuber an der Grenze
„Ruhen! Viel Schlafen!“ Wie der 21-jährige Jungstar mit der großen Belastung umgeht.
MÜNCHEN Holger Badstuber ist ein geradliniger, junger Mann. Keiner, der lange drum herum redet. Und so sagt der 21-jährige Linksverteidiger des FC Bayern: „Innenverteidiger ist meine Lieblingsposition. Und ich strebe auch an, irgendwann da zu spielen." Keine weiteren Fragen. Der gebürtige Memminger weiß um seine Stärken – und auch um seine Defizite. Der Abend in Manchester mit den Wirbelwinden Valencia und Nani wird ihm eine Weile in Erinnerung bleiben.
Diese Mängel werden seinen Ehrgeiz noch mehr befeuern. Doch irgendwann nutzt auch Ehrgeiz nur bedingt: wenn der Akku einfach leer ist. Badstuber gibt zu: „Das sind nun die meisten Spiele in meiner Karriere in einer Saison - jetzt komme ich schon an meine Grenze." Kein Wunder: Nur Philipp Lahm stand öfter auf dem Platz als der Novize mit dem starken linken Fuß. Genau der verschaffte ihm bei Trainer Louis van Gaal ein gutes Standing, was zur unerwarteten Dauerbelastung führte. In dieser ruhigen Woche sieht sein Regenerationsplan so aus: „Einfach viel schlafen. Ruhen, ein bisschen Physiotherapie." Denn Badstuber weiß: „Nächste Woche geht's wieder gnadenlos zu."
So empfindet er auch die Kritik an der Defensive des FC Bayern. „Ich denke, dass wir eine starke Abwehr haben, die mithalten kann“, sagt Badstuber, „wir verteidigen als Mannschaft, nicht nur die Viererkette. Und wenn einer da nicht mitmacht, haben wir natürlich ein Problem." Namen nennt er nicht, aber alle im Raum glauben sie gehört zu haben: Robben und Ribéry, die Abteilung Spektakel. Badstuber weiter: „Wir wissen, was wir als Mannschaft verbessern müssen." Und dass Bundestrainer Joachim Löw bedauerte, ihn vor der WM nicht noch einmal testen zu können? „Klar, das freut einen, mehr aber nicht.“ tbc