AZ-Teamcheck: Torhüter und Abwehrspieler
Vor dem Start in die neue Saison analysiert die AZ die verschiedenen Mannschaftsteile. Hier im Check: Torhüter und Abwehrspieler.
München - Die Zeit des Probierens ist vorbei: Am Freitag startet der FC Bayern mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV in die Saison. Es geht für das Team von Pep Guardiola darum, Geschichte zu schreiben: Viermal in Folge hat noch kein Team die Meisterschaft gewonnen. In der Vorbereitung haben sich bei den Bayern einige Stars in den Vordergrund gespielt, andere sind im Kampf um die Stammplätze zurückgefallen. Vor dem Auftakt macht die AZ den Kader-Check in drei Teilen. Heute in Teil 1: Die Torhüter und Verteidiger.
Torhüter
Manuel Neuer: Unangefochten die Nummer 1 – das wäre auch bei jedem anderen Klub so. Nach dem Abschied von Bastian Schweinsteiger nun Vize-Kapitän. Weltweiter Sympathieträger, eine der wichtigsten Erfolgssäulen des FC Bayern.
Sven Ulreich: Der Wechsel des Ex-Stuttgarters überraschte. Ohne Chance, an Neuer vorbeizukommen. Durfte sich im Pokal gegen Nöttingen beweisen – und fiel prompt durch. Beim Gegentor getunnelt, auch sonst mit vielen Unsicherheiten. Wahrlich kein glücklicher Start in München.
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Tom Starke: Bleibt wohl die Nummer drei hinter Neuer und Ulreich. Im Team beliebt, immer zuverlässig, wenn er spielen darf. Zuletzt auf der China-Reise gegen Valencia eine Halbzeit lang eingesetzt.
Ivan Lucic: Der gebürtige Wiener darf sich im Training der Profis beweisen und von Neuer, Ulreich und Starke lernen.
Innenverteidiger
Jérome Boateng: Als einziger zentraler Verteidiger gesetzt. Hat sich in der Weltklasse etabliert, Leichtsinnsfehler sieht man nur noch ganz selten. Meldet Ansprüche an, in die Rolle des Führungsspielers hineinzuwachsen. Fels in der Bayern-Abwehr.
Medhi Benatia: Hat die besten Chancen auf den Platz neben Boateng. Das liegt vor allem am Verletzungspech der Kollegen. Benatia ist technisch stark, sein Pass- und Kopfballspiel gefällt Guardiola. Jedoch immer wieder Stellungsfehler wie zuletzt im Supercup gegen Wolfsburg. Nicht auf Boatengs Niveau.
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Javi Martínez: Auf der China-Reise stoppten ihn Probleme am lädierten linken Knie. Der Spanier war mehr als ein Jahr verletzt, kämpft nun um Anschluss. Wann er wieder spielen kann, ist unklar. Guardiola nannte sogar Oktober als möglichen Termin. Wenn er fit ist, mit großen Chancen auf einen Stammplatz.
Holger Badstuber: Ähnlich wie Martínez immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Auch Badstuber steht bei Guardiola hoch im Kurs. Zeitpunkt des Comebacks: offen.
Dante: Der Brasilianer verletzte sich im Sommerurlaub, verpasste deshalb auch den Großteil der Vorbereitung. Das dürfte sein Standing bei Guardiola nicht verbessert haben. Wenn alle Verteidiger fit sind, ist er nur die Nummer fünf im Ranking. Ein Wechsel scheint weiter möglich.
Jan Kirchhoff: Angesichts der Konkurrenz im Abwehrbereich und im defensiven Mittelfeld ohne echte Chance auf Einsätze. Kandidat für ein Leihgeschäft, spätestens im Winter.
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Außenverteidiger
David Alaba: Die Verpflichtungen von Arturo Vidal und Joshua Kimmich befördern den Österreicher wieder zurück in die Abwehrkette. Dort als Linksverteidiger oder linker Part der Dreierkette einsetzbar. Variabel, dynamisch, stark bei Freistößen – und bei Pep immer gesetzt.
Juan Bernat: Durch die Versetzung von Alaba könnte der kleine Spanier zu weniger Spielanteilen kommen als noch in der vergangenen Saison. Aber auch ein Zusammenspiel mit Alaba auf links ist denkbar, wenn Bayern mit Dreierkette agiert. Großes Talent, im Zweifelsfall ein toller Backup.
Philipp Lahm: Der Kapitän wird von Guardiola fast überall eingesetzt, in der Vorbereitung wahlweise als Rechts- oder Linksverteidiger, im zentralen Mittelfeld oder sogar als Robben-Ersatz auf Rechtsaußen. Kann alle Rollen exzellent ausfüllen, wird laut Guardiola aber meist rechts hinten spielen. Vidal nimmt wohl seinen Platz im Zentrum ein.
Rafinha: Der Verlierer des Vidal-Transfers. Muss seinen Stammplatz als Rechtsverteidiger an Lahm abgeben. Darf angesichts der personellen und taktischen Wechselspielchen des Trainers aber auf Teileinsätze hoffen. Guardiola mag seine Art und Spielweise. Rafinha bleibt wichtig.