AZ-Meisterzeugnisse für die Torhüter des FC Bayern: Neuer unter Dauerbeschuss
München - Auch im gehobenen Fußballer-Alter von 35 Jahren erlebt Torhüter Manuel Neuer immer wieder Neues - in dieser Saison allerdings nicht nur Erfreuliches. Seit seinem Wechsel zum FC Bayern im Jahr 2011 hatte der Keeper nie mehr als 32 Gegentore in der Bundesliga kassiert, in dieser Spielzeit sind es jetzt schon 40 - und zwei Partien stehen noch aus, in Freiburg und dann gegen Augsburg.
Neuer unter Beschuss. Bleibt sein Kasten zumindest im Saisonfinale sauber? Oder bekommt nun Ersatzmann Alexander Nübel eine Chance? Im ersten Teil der AZ-Meisterzeugnisse sind die Torhüter dran.
Manuel Neuer: Im Dress von Schalke 04 hatte Neuer in der Saison 2010/11 mal 44 Gegentore hinnehmen müssen, jetzt kratzt er unfreiwillig wieder an diesem Wert. Was aber vor allem an Neuers Vorderleuten liegt - und nicht am Keeper selbst.
Neuer, der im Dezember als Welttorhüter ausgezeichnet wurde, rettete sein Team mehrmals mit tollen Reflexen vor Niederlagen, etwa beim 1:1 gegen Bremen im November oder im Dezember bei Union Berlin (1:1).

Selbst Neuers Weltklasse reicht für Bayern nicht gegen PSG
"Er ist wirklich in der Form seines Lebens", sagte Trainer Hansi Flick über Neuer. Diese Weltklasseform zeigte der Keeper auch regelmäßig in der Champions League, beim 1:0-Sieg in Paris zuletzt ragte er heraus. Bayern schied trotzdem aus.
Nächste Saison wird Neuer wieder nach dem Henkelpott greifen, nach der Meisterschale sowieso. Gut möglich, dass er seinen bis 2023 laufenden Vertrag nochmal verlängert und sogar bis 40 spielt. Nur eines will Neuer dann nicht mehr erleben: 40 Gegentore in einer Saison. Note: 2
Alex Nübel würde gern zu Niko Kovac und Monaco wechseln?
Alexander Nübel: Neuers Kronprinz wartet immer noch auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz für den FC Bayern. Diesen könnte er gegen Freiburg oder Augsburg aber bekommen, die Meisterschaft ist ohnehin schon entschieden.
Zweimal durfte Nübel in der Champions League über 90 Minuten spielen (1:1 gegen Atlético Madrid, 2:1 gegen Lazio Rom), einmal im DFB-Pokal (3:0 gegen den 1. FC Düren). Der 24-Jährige blieb ohne Fehler, agierte souverän.

Alexander Nübel möchte mehr spielen
Von Flick und den Mitspielern wird Nübel für seine Trainingsleistungen gelobt, er verhält sich tadellos, ist ein Teamplayer. Aber natürlich will er häufiger spielen, muss er in seinem Alter auch.
Zwar gab es "keine Gespräche" mit Union Berlin, wie Nübel-Berater Stefan Backs der AZ sagte, aber der Torhüter würde gern verliehen werden. Zu einem Klub, der international spielt - am liebsten zur AS Monaco mit Niko Kovac. Der Ex-Bayern-Trainer ist schon lange Nübel-Fan. Vorher will sich der Keeper aber noch anhören, wie Julian Nagelsmann mit ihm plant.
Unter Flick hatte Nübel keine Chance, Neuer herauszufordern. "Alex wusste genau, auf was er sich einlässt, als er zum FC Bayern gekommen ist", sagte der Coach: "Ich lasse die Spieler spielen, die die beste Mannschaft sind." Und da gab es auf der Torhüterposition für Flick eben keine Diskussion: "Manuel Neuer ist unsere klare Nummer eins." Note: 3
Hoffmann steht vor einem Wechsel im Sommer
Ron-Thorben Hoffmann: Bayerns Nummer drei blieb für die Profis ohne einen Pflichtspieleinsatz. Bei den Amateuren, die vor dem Abstieg in die Regionalliga stehen, hütete Hoffmann 23 Mal das Tor (34 Gegentreffer).

Der 22-Jährige steht vor einem Wechsel im Sommer. Zwar hat Bayern die Option bei Hoffmann für eine Vertragsverlängerung bis 2022 gezogen, doch ein Leihgeschäft soll dem jungen Keeper Spielpraxis auf höherem Niveau bringen. Die Regionalliga ist keine Option für ihn. Ohne Note