AZ-Liveticker: Klinsmann will Trainer bleiben - "Ich stehe meinen Mann"

Kann sich Jürgen Klinsmann als Trainer des FC Bayern München noch halten? Wie fallen die Reaktionen auf das 0:4-Debakel in Barcelona aus, wie ist die rote Gefühlswelt? Verpassen Sie nichts. abendzeitung.de informiert Sie den Tag über aktuell im Liveticker.
von  Abendzeitung
Ein Bild mit Symbolcharakter? Jürgen Klinsmann verlässt das Stadion Camp Nou von Barcelona
Ein Bild mit Symbolcharakter? Jürgen Klinsmann verlässt das Stadion Camp Nou von Barcelona © dpa

Kann sich Jürgen Klinsmann als Trainer des FC Bayern München noch halten? Wie fallen die Reaktionen auf das 0:4-Debakel in Barcelona aus, wie ist die rote Gefühlswelt? Verpassen Sie nichts. abendzeitung.de informiert Sie den Tag über aktuell im Liveticker.

Der Tag nach der Schande von Camp Nou. Die Bayern auf dem Rückflug - und Trainer Jürgen Klinsmann vor dem Abflug? Hier berichtet abendzeitung.de über die aktuellen Entwicklungen. Seite zum Aktualisieren neu laden.

17:10 Uhr Das dürfte es wohl gewesen sein für heute, das lange Osterwochenende beginnt. Die Entscheidung über das Schicksal von Jürgen Klinsmann scheint aufgschoben - zumindest bis Samstagabend, bis zum Ausgang des Spiels gegen Eintracht Frankfurt.

Als Klinsmann aus dem Terminal kommt, wird er von Fotografen umringt. Er lässt das über sich ergehen, steigt in ein Taxi. Zum Lächeln, das er dabei aufsetzt, scheint er sich zwingen zu müssen. Es wirkt gequält, müde, es ist kein Jürgen-Klinsmann-Lächeln.

14:45 Uhr Na, wenn das kein Trost ist. Soeben berichtet das Wirtschaftsmagazin Forbes, dass der FC Bayern zu den fünf reichsten Clubs der Welt gehört, Marktwert jeweils mehr als eine Milliarde Dollar. Manchester United, Real Madrid, Arsenal London, der FC Liverpool und eben Bayern - das ist die Champions League des europäischen Fußball-Geldadels. Der FC Barcelona? Fehlanzeige. Kann sportlicher Erfolg allein glücklich machen?

14.10 Naja, die deutschen Medien empfangen die Klinsmänner auch nicht freundlicher als die spanischen sie verabschiedet haben. Alle stellen nach dem Debakel die Trainerfrage. Draußen vor dem Terminal des Franz-Josef-Strauß-Flughafens steht bereits der Bayern-Bus bereit. Nicht ein einziger Bayern-Fan ist dort auszumachen. Nichtbeachtung als Höchststrafe.

13.50 Hoffentlich blättert da im Flieger keiner in den spanischen Zeitungen. Diese nämlich schütten am Tag danach kübelweise Spott und Hohn aus über den gedemütigten Bayern. Kostproben gefällig? El Mundo: "Zum Rückspiel in München kann der FC Barcelona mit einer Altherren-Mannschaft antreten." Die Sportzeitung As schreibt, dass Abstiegskandidaten der spanischen Liga wie der FC Getafe oder Espanyol Barcelona gegen Barça stärker gespielt hätten als die Bayern. Und As höhnt: „Espanyol sollte sich die Regeln der EU zunutze machen und sich für die Bundesliga anmelden. Dort spielte das Schlusslicht der Primera División um den Einzug in die Champions League oder den UEFA-Pokal.“ "Marca", die größte Zeitung des Landes ging mit der Bayern-Elf ebenfalls hart ins Gericht: „Man kann verlieren, zumal gegen Barça, aber man darf nicht ein solches Bild abgeben wie die Klinsmann-Truppe. Und „El País“ vermisste bei den Münchnern alte Tugenden wie Stolz und Größe: „Der FC Bayern wirkte sehr wenig deutsch.

12 Uhr: Endlich! Die Bayern dürfen ihr Waterloo verlassen. Barcelona, schon wieder Barcelona. Zehn Jahre nach dem Drama um das verlorene Endspiel in der Königsklasse hat der deutsche Rekordmeister hier erneut eine bittere Stunde erlebt. Das 0:4 gegen Messi und Co, es könnte noch schlimmere Schmerzen verursacht haben als damals die Last-Second-Niederlage gegen Manchester. Um das aus den Köpfen zu bekommen, da reichen die zwei Flugstunden nicht, die jetzt vor der Mannschaft und ihrem Gefolge liegen.

Klinsmann gibt einen Einblick in seine derzeitige Gemütsverfassung. Wie sehr lastet die Kritik der vergangenen Tage auf ihm? "Schön ist das nicht", antwortet er. "Aber das gehört zum Job, ich lebe damit." Und dann sagt der Kalifornien-Pendler auch, dass es "nicht nur sonnige Situationen gibt."

DFB-Pokal adé, Champions League vorbei - jetzt bleibt den Bayern nur noch das Ziel Deutsche Meisterschaft. "Acht Spiele, da sind noch 24 Punkte zu vergeben", rechnet Klinsmann vor. Da ist er wieder kämpferisch, erklärt den Meistertitel zur Pflicht. „Daran wird der Trainer und jeder einzelne Spieler gemessen. Jetzt weiß die Mannschaft, dass es fünf vor Zwölf ist." Der Trainer rechnet mit einer Reaktion der Mannschaft am Samstag, wenn Frankfurt zu Gast ist.

11:40 Uhr: Es muss ein schweres Gespräch sein für den notorischen Strahlemann, den Optimisten. Das Lächeln ist Jürgen Klinsmann eingefroren, seine Stimmung offenkundig am Boden. "Der Stachel sitzt tief", gesteht er. "Barcelona hat uns die Grenzen aufgezeigt." Doch schon im nächsten Satz schwingt wieder eine Portion Zweckoptimismus mit: "Ich weiß, was in der Mannschaft steckt. Wir kommen da raus." Fragt sich nur, ob die Bayern-Bosse diesen Weg aus der Krise mit Jürgen Klinsmann gehen wollen.

11:35 Uhr: In einer extra Lounge am Flughafen stellt sich Jürgen Klinsmann den Journalisten. Auf die Frage nach seinem möglichen Rücktritt antwortet der Trainer: "In keinster Weise. Wir ziehen das durch." Und später ergänzt er noch: "Ich stehe meinen Mann."

11:30 Uhr Die Mannschaft wird heute nicht mehr üben müssen. Klinsmann hat kein Training an der Säbener Straße angesetzt. Nach neun Gegentoren in nur zwei Spielen trifft der Rekordmeister am Samstag auf Eintracht Frankfurt.

10:30 Uhr Ankunft am Flughafen. Die Mannschaft und der Trainer checken abseits von der Öffentlichkeit ein. Doch es heißt, Jürgen Klinsmann werde noch vor dem für 12 Uhr geplanten Abflug zu den Journalisten sprechen.

09:00 Uhr Es war eine kurze Nacht. Schwer vorstellbar, dass auch nur einer gut geschlafen hat. Klinsmann lässt die Spieler zu einem leichten Training aus ihren Zimmern kommen. Auslaufen in der Hotelanlage, vielleicht auch der Versuch einer Frustbewältigung.

08:00 Uhr Nach dem Festbankett dürfte es noch die eine oder andere Gesprächsrunde unter den Bayern-Bossen gegeben haben. Bekanntlich wollen sie ja "retten, was zu retten ist". Das nährt die Spekulationen, dass das Abenteuer Klinsmann schon in den kommenden Tagen beendet sein könnte.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.