AZ-Kommentar zur durchwachsenen Asien-Reise des FC Bayern München
Aus reiner Marketingsicht war der Trip des FC Bayern nach Asien zweifellos lohnend - aber sportlich? Wegen zahlreicher Termine und der extremen Hitze, die hier zur Zeit herrscht, wurde weniger trainiert als bei der nationalen Konkurrenz, die zur Vorbereitung überwiegend in Europa geblieben ist.
In den vier Testspielen zeigten die Bayern zwei Gesichter. Dem irritierenden 0:4 gegen den AC Mailand folgte ein starker Auftritt gegen den FC Chelsea, auch die Leistung zum Auftakt gegen den FC Arsenal war in Ordnung. Zum Abschluss dieser Dienstreise die verdiente 0:2-Pleite gegen Inter Mailand.
Und nun? Nach zwölf Tagen bleiben mehr offene (und offenkundige) Fragen als Erkenntnisse...
Bringt Trainer Carlo Ancelotti sein Team in den verbleibenden drei Wochen bis zum Liga-Start am 18. August gegen Bayer Leverkusen in eine konstant gute Form? Wie schnell werden die angeschlagenen Stammspieler Jérôme Boateng, Arjen Robben, Thiago und Manuel Neuer wieder fit?
Vertraut der Coach dauerhaft Talenten wie Joshua Kimmich oder Kingsley Coman und leitet damit den notwendigen Umbruch beim Rekordmeister ein? Steht Thomas Müller auch dann in der Startformation, wenn alle anderen Offensivstars einsatzfähig sind? Und wann bekommt der neue Sportdirektor endlich einen Namen?
Für Ancelotti und die Bayern geht die Arbeit jetzt erst los - nach der eher misslungenen Show in Fernost.