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AZ-Kommentar zum FC Bayern: Wann eine Trennung von Trainer Thomas Tuchel unausweichlich erscheint

Der FC Bayern München hat das Topspiel gegen Bayer Leverkusen deutlich verloren. Thomas Tuchel stehen schwere Tage bevor, ein Kommentar.
Patrick Strasser |
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Münchens Trainer Thomas Tuchel hat sich bei der jüngsten Niederlage vercoacht.
Münchens Trainer Thomas Tuchel hat sich bei der jüngsten Niederlage vercoacht. © Sven Hoppe/dpa

Thomas Tuchel stehen schwere Tage und Wochen bevor, dafür war dieses 0:3 in Leverkusen zu niederschmetternd aus Bayern-Sicht, zu demaskierend. In allen Belangen, in Sachen Taktik und Personal.

Für das Duell mit Xabi Alonso, der als Mittelfeld-Stratege alle Titel des Weltfußballs gewinnen konnte, aber erst am Anfang seiner Trainerlaufbahn steht, wollte der Bayern-Trainer in einem so bedeutsamen Spiel einen besonderen Kniff aus seiner Trickkiste herausziehen. Er wollte die Karte ausspielen, mit der keiner rechnet. Er hat sich: vercoacht.

FC Bayern München: Tuchel greift in Leverkusen daneben

Kommt einem bekannt vor. Pep Guardiola, ein Bruder im Geiste von Tuchel, was den chirurgischen Blick auf den Fußball und die unendlichen Weiten der Taktik betrifft, zog einst in großen Spielen auch diesen – vermeintlichen – Joker, um alle zu überraschen. Was in so manchem wichtigen Endspiel kolossal schiefging. Mit seinen personellen Rochaden und taktischen Revolutionen setzte sich Guardiola selbst Schach matt. Der Spanier hat daraus gelernt und lässt bei Manchester City mittlerweile die Finger von Harakiri-Entscheidungen. 2023 gewann City die Champions League, insgesamt fünf Titel. 

Tuchel griff in Leverkusen daneben, zeigte sich danach trotzig („Ich würde es wieder so machen“) und verstärkte damit den Eindruck, dass es einfach nicht passt zwischen diesem Bayern-Kader, der rein inhaltlich nach Tuchels Dafürhalten (noch?) keine Tuchel-Mannschaft ist.

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Tuchel und der FC Bayern: Emotional will der Funke nicht überspringen

Aber auch emotional will der Funke nicht überspringen. Empathie füreinander und Energie miteinander fehlen. Ende März 2023 wurde Tuchel nach Bayerns 1:2-Pleite in Leverkusen unter Julian Nagelsmann als Titel-Retter (von drei möglichen Trophäen wurde es nur die von Dortmund geschenkte Meisterschaft) auserkoren. Bekommen er und die Mannschaft den Umschwung jetzt noch hin? Nicht in der Meisterschaft, da scheint Leverkusen angesichts von fünf Zählern Vorsprung auf dem besten Weg. Nein, im Miteinander. 

Eine Trennung zum Saisonende erscheint trotz Tuchels Vertrag bis Sommer 2025 dann unausweichlich, wenn es auch in der Champions League nicht klappt.  Oder führt der Weg bereits in den nächsten Spielen weiter in die Sackgasse?

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  • Südstern7 am 13.02.2024 13:27 Uhr / Bewertung:

    "Der erfolgreichste Trainer aller Zeiten, Hansi Flick ..."

    .... glänzte nur eine Saison. Danach war wieder frühes Ausscheiden aus DFB-Pokal und CL angesagt. Wer als erfolgreichster Trainer aller Zeiten gekürt werden will, der muss schon Steherqualitäten beweisen und nicht beim ersten Wink des DFB alles hinwerfen um Bundestrainer werden zu können. Der erfolgreichste Trainer aller Zeiten ist zur Zeit ohne Engagement und ist meilenweit entfernt vom Schaffen eines Zebec, Lattek, Heynkes, oder anderen. DAs Intermezzo wird auch im großen Fußball nie wieder auftauchen.

  • dakaiser am 12.02.2024 08:32 Uhr / Bewertung:

    Der Satz: "Ich würde es wieder so machen" sagt mir: Hamann hat recht.

  • dakaiser am 12.02.2024 08:22 Uhr / Bewertung:

    Ich habe mir das ganze Spiel angeschaut, wahrscheinlich bin ich Masochist. Was Sane und der Upamecano da beim ersten Tor veranstaltet haben, kann nur bedeuten, dass man dieses Spiel verlieren wollte. Das 3. Tor war dann der Hammer. Der Neuer meint, er muss da 2 Sek. vor Schluss ein Zeichen setzen und der Sane hätte den Ball, der aus 40 m Richtung Tor flog, locker klären können, aber er wollte nicht. Diese Multimillionäre machen alles, aber nicht für den Verein oder gar den Trainer spielen. Noch Fragen?

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