AZ-Kommentar von Patrick Strasser zur misslichen Lage des FC Bayern München
Dass der baldige Fußball-Pensionär Philipp Lahm den Ball vor dem 3:2 der Dortmunder verdaddelte, mit seinem einzigen so richtig krassen Fehler der gesamten Karriere, ist nur eine Pointe dieser Bayern-Saison.
Einer Spielzeit, die im entscheidenden Moment, im Prüfungsmonat April, weder Schulter noch Fuß hatte.
Der Korpus Ancelotti fiel bei der Musterung durch – zu malad, zu porös war das von ihm produzierte Gebilde. Die Meisterschaft ist ein schwacher Trost. Natürlich kam Pech dazu, in Form eines bösen Grußes des Schicksals, dass ausgerechnet die beiden Unverzichtbaren zum falschesten Zeitpunkt lädiert waren.
Bei Weltklasse-Torjäger Robert Lewandowski schmerzte die geprellte Schulter, bei Welttorhüter Manuel Neuer der gebrochene Fuß. So war der eine nicht wirklich anwesend weil gehandicapt, der andere gänzlich abwesend. Alles eine Frage von Nuancen – und mangelnden Körperfunktionen.
Der Testosteron-Überschuss von Arturo Vidal sowie Wahrnehmungsstörungen von Schiedsrichter Kassai führten zum Champions-League-Aus gegen Real Madrid. Der Knockout gegen den BVB hing auch an der Fußspitze von Sven Bender, die sie in Dortmund heilig sprechen werden.
Die Bayern-Bosse brauchen für den nun folgenden radikalen Angriff auf dem Transfermarkt und das kommende Jahr des Umbruchs vor allem zweierlei: die richtige Nase und eine Menge kluger Bauchentscheidungen.