AZ-Kommentar: Bayern fehlt eine Transferstrategie und das richtige Gespür
München - Über Jahrzehnte hinweg konnte man sich bei öffentlichen Angriffen der Bayern-Führung – speziell bei Uli Hoeneß – sicher sein: Diese Spitzen und Spitzfindigkeiten saßen meist, sei es, um Gegner zu Fehlern zu treiben oder den eigenen Klub zu stärken.
Doch nicht erst seit der völlig verunglückten Pressekonferenz im Krisenherbst 2018 hat man den Eindruck, dass die Bayern-Alphatiere das Gespür dafür verloren haben, wann verbale Attacken Sinn ergeben – und wann der Satz des römischen Gelehrten Boëthius gelten sollte: "Si tacuisses, philosophus mansisses" – "Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben."
Hoeneß Werben um Sané wird wohl erfolglos bleiben
Im Winter wollte Sportdirektor Hasan Salihamidzic England-Youngster Callum Hudson-Odoi "unbedingt" verpflichten – er bekam ihn nicht. Hoeneß warb in den vergangenen Wochen offensiv um Leroy Sané – und wird wohl erfolglos bleiben. Zudem legte er Jérôme Boateng (öffentlich!) einen Wechsel nahe, was dessen Marktwert gewiss nicht nach oben getrieben hat.
Den Bayern fehlt aktuell eine klare Transferstrategie. Und ihnen fehlt schon länger das Gespür für richtige Äußerungen zur richtigen Zeit.
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