AZ-Check: Ist der FC Bayern München bereit für das Triple?
München - Es war nur ein erster, kleiner Titel im neuen Jahr. Doch für Carlo Ancelotti, den Trainer des FC Bayern, hatte dieser Triumph beim Telekom-Cup in Düsseldorf offenbar größere Bedeutung. Denn er veranlasste den Italiener dazu, am Morgen danach den Triple-Auftrag zu formulieren. Ganz offen, ganz direkt, extrem selbstbewusst. So, wie sich Ancelotti in diesen Tagen gern präsentiert. "Gut gemacht", schrieb der Coach bei Twitter und postete das Siegerfoto seines Teams: "Wir sind bereit, um alle drei Titel im zweiten Teil der Saison zu kämpfen."
Mit dem Geist von Düsseldorf zu drei Pokalen?
Nun: Zwingend Triple-verdächtig war die Leistung der Bayern am Samstag zwar noch nicht, doch Ancelottis Mannschaft bestätigte die guten Eindrücke aus dem Trainingslager in Doha. Sowohl beim 4:1-Erfolg nach Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Gastgeber Fortuna Düsseldorf (Tore: Arturo Vidal, Xabi Alonso, Douglas Costa und David Alaba) als auch im Endspiel gegen Mainz 05 (2:1, Treffer von Franck Ribéry und Javi Martínez) waren die Bayern das dominierende Team, Tempo und Intensität stimmten. "Wir sind gut gerüstet, das hat man heute gesehen", sagte der starke Ribéry.
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Für jeden seiner Kollegen gilt das allerdings noch nicht. Vor dem Bundesliga-Start am Freitag beim SC Freiburg (20.30 Uhr, Sky und ARD) zeigt die AZ das Formbarometer des FC Bayern.
Die Bayern im Formbarometer
In Topform: Nicht nur wegen seines Tores im Finale war Franck Ribéry bester Bayern-Spieler in Düsseldorf. Der Franzose wirkt in der Vorbereitung sehr motiviert, er hat seinen Stammplatz auf der linken Außenbahn gesichert. "Wir müssen in dem Tempo weitermachen", forderte er bei Sat.1: "Gleich die ersten Spiele müssen wir gewinnen, damit wir weiter Selbstvertrauen sammeln." Ribéry, der Anführer.
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Neben dem 33-Jährigen zeigt sich auch das Innenverteidiger-Duo in Topform: Mats Hummels, der neue Abwehrchef in Abwesenheit des verletzten Jérôme Boateng, und Javi Martínez. Der Spanier bescherte den Bayern gegen Mainz mit einem hübschen Kopfballtor den Telekom-Cup. Dass Ancelottis Team überhaupt am Endspiel teilnehmen durfte, war Manuel Neuer zu verdanken. Der Welttorhüter parierte im Halbfinale zwei Elfmeter, agierte wie gewohnt auf Topniveau. Ebenfalls stark in der Vorbereitung und in Düsseldorf: Joshua Kimmich, der in die erste Elf drängt.
Bereit für die Rückrunde: "Das waren sehr wichtige Spiele, weil es die letzten waren vor unserem ersten Pflichtspiel in Freiburg", sagte David Alaba. Der Österreicher hat seine Erkältung aus dem Trainingslager überwunden, ist bereit für einen Einsatz von Beginn an am Freitag.
Auch Thomas Müller, der in Düsseldorf anstelle des erkrankten Robert Lewandowski Mittelstürmer spielte, wird wohl in der Startelf stehen – als Zehner, also auf seiner Lieblingsposition. Douglas Costa hingegen droht wegen der herausragenden Leistungen seiner Konkurrenten Ribéry und Arjen Robben die Ersatzbank. Dort werden auch Rafinha und Juan Bernat erwartet – obwohl sie wie der Brasilianer eine gute Vorbereitung hinter sich haben. Xabi Alonso und Philipp Lahm haben ihren Platz sicher, die Form der Routiniers passt.
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Wackelkandidaten: Arjen Robben und Robert Lewandowski verpassten den letzten Test wegen einer Erkältung, es bleibt abzuwarten, ob sie schon am Montag ins Mannschaftstraining (15 Uhr, öffentlich) zurückkehren können. Sind sie fit, spielen beide Topstars am Freitag von Beginn an.
Besonders Robben überzeugte in Doha mit engagierten Trainingsleistungen. Arturo Vidal musste im Finale am Samstag wegen Schmerzen im Rippenbereich ausgewechselt werden.
Ob er schwerer verletzt ist, war zunächst nicht klar. Youngster Fabian Benko, der für Vidal ins Spiel kam, zeigte in der Vorbereitung wechselhafte Leistungen. Der 18-Jährige muss wie Alaba-Kumpel Marco Friedl noch konstanter werden, sich an das hohe Niveau der Bayern-Stars gewöhnen. Das gilt auch für Renato Sanches. Vom Europameister aus Portugal haben sich die Bayern mehr versprochen.
Rückrunde: Carlo Ancelotti und die fünf Fragezeichen
Freiburg kommt zu früh: Ein Trio wird Ancelotti in Freiburg definitiv fehlen. Kingsley Coman arbeitet nach langer Verletzungspause (Knie, Sprunggelenk) an seinem Comeback, trainiert bislang nur individuell. Jérôme Boateng (Schulter) und Thiago (Oberschenkel) fallen noch länger aus.
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