Außergewöhnliche Ansetzung: Deniz Aytekin pfeift Borussia Dortmund gegen FC Bayern München

Für das brisante Spitzenspiel des FC Bayern bei Borussia Dortmund hat der DFB Deniz Aytekin als Schiedsrichter angesetzt. Eigentlich dürfte der gebürtige Bayer die Partie gar nicht pfeifen. Nach einigen strittigen Entscheidungen in der Vergangenheit hat der Verband aber eine Ausnahme gemacht.
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Beim Topspiel Bayern gegen Dortmund stand in den vergangenen Jahren immer wieder der Schiedsrichter im Mittelpunkt.
Beim Topspiel Bayern gegen Dortmund stand in den vergangenen Jahren immer wieder der Schiedsrichter im Mittelpunkt. © IMAGO / ActionPictures

München - Es ist das absolute Filetstück des deutschen Fußballs: Borussia Dortmund gegen den FC Bayern! Auch wenn es am Samstag nur das Duell Dritter gegen Vierter ist, wird die Partie national wie international mit Spannung erwartet. Es dürfte einmal mehr ein brisantes Duell werden.

Als Schiedsrichter hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dieses Mal Deniz Aytekin ausgewählt. Der 1,97-Meter-Hüne gilt als der beste Unparteiische Deutschlands. Auf den ersten Blick also eine folgerichtige Ansetzung – die allerdings außergewöhnlich ist. Aytekin gehört nämlich dem bayerischen Landesverband an und darf daher eigentlich keine Spiele mit Beteiligung bayerischer Vereine pfeifen. Für das Topspiel am Samstag hat der DFB aber eine Ausnahme gemacht.

Gilt als bester Schiedsrichter Deutschlands: Deniz Aytekin aus dem fränkischen Oberaspach.
Gilt als bester Schiedsrichter Deutschlands: Deniz Aytekin aus dem fränkischen Oberaspach. © IMAGO / Avanti

Immer wieder strittige Entscheidungen bei Bayern gegen Dortmund

Der Grund: Laut einem Bericht der "Bild" gibt es schlicht keinen anderen Schiedsrichter, dem man die Leitung der Partie zutraut. In den vergangenen Jahren hat es beim Duell Bayern gegen Dortmund häufiger in entscheidenden Situationen strittige Entscheidungen gegeben. Vor allem der BVB sah sich dabei immer wieder benachteiligt und tat dies im Anschluss gleich mehrfach öffentlich kund – teilweise mit folgenschweren Konsequenzen für die beteiligten Schiedsrichter.

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Nach scharfer Kritik von BVB-Star: Schiedsrichter Zwayer erhielt sogar Morddrohungen

Das prominenteste und heftigste Beispiel datiert aus dem Dezember des vergangenen Jahres, als die Münchner in Dortmund mit 3:2 gewinnen konnten. BVB-Supertalent Jude Bellingham war nach dem Spiel mit der Leistung von Schiri Felix Zwayer derart unzufrieden, dass er in einem Interview unverhohlen dessen Unparteilichkeit in Frage stellte.

"Du gibst einem Schiedsrichter, der schon vorher mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?", wetterte der mittlerweile 19-Jährige in Anspielung auf Zwayers Verwicklungen in den 2005 aufgedeckten Wettskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer. Der Unparteiische sah sich in der Folge einem heftigen Shitstorm ausgesetzt, er und seine Familie erhielten gar Morddrohungen! Bellingham wurde später vom DFB für seine unsportlichen Äußerungen mit einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro belegt.

Felix Zwayer sorgte mit mehreren diskutablen Entscheidungen im Klassiker für Unmut bei Borussia Dortmund.
Felix Zwayer sorgte mit mehreren diskutablen Entscheidungen im Klassiker für Unmut bei Borussia Dortmund. © IMAGO / Norbert Schmidt

Deniz Aytekin scherzt: "Ich bin ja kein Bayer – ich bin Franke!"

Um die Leitung des Topspiels am Samstag in besten Händen zu wissen, nimmt der DFB dieses Mal also sogar eine Ausnahmeregelung vor und betraut Aytekin mit der schweren Aufgabe. Wohlwissend, dass im Falle einer Fehlentscheidung dessen Zugehörigkeit zum bayerischen Landesverband eine Angriffsfläche bieten könnte.

Der 44-Jährige nimmt's gelassen. "Ich bereite mich professionell darauf vor – wie auf alle anderen Spiele. Aber klar ist: Auch mir können Fehler passieren, wir sind halt alle nur Menschen", sagt er gegenüber der "Bild" und fügt scherzhaft hinzu: "Ich bin ja kein Bayer – ich bin Franke! Das ist ein Unterschied!"

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11 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 09.10.2022 09:01 Uhr / Bewertung:

    Am Schiedsrichter lag es nicht. Denn der kam ja gegen die Bestimmungen ja schon aus Bayern. Da wurde mal wieder eine Ausnahme gemacht. Er hat Fehler gemacht, aber solche, die jeder Schiri mal macht. Ibsgesamt war es eine klasse Schiri-Leistung. Weiter so.

  • am 08.10.2022 20:38 Uhr / Bewertung:

    4 Unentschieden und eine Niederlage, nach nur 9 Spielen? So wird man nicht Meister.

  • Münchner Kindl am 07.10.2022 11:47 Uhr / Bewertung:

    Geheult wird in Dortmund immer, egal welcher Schiedsrichter.

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