"Aussagen haben mich enttäuscht": Ex-Bayer Boateng äußert sich zu Hoeneß-Sticheleien

Während seiner Zeit beim FC Bayern ist Jérôme Boateng immer wieder scharf von Uli Hoeneß kritisiert worden. Nun äußerte sich der Weltmeister, der mittlerweile bei Olympique Lyon unter Vertrag steht, zu den Attacken des Ehrenpräsidenten.
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Sagte im Sommer nach zehn Jahren Servus: Jérôme Boateng vom FC Bayern München. (Archivbild)
Sagte im Sommer nach zehn Jahren Servus: Jérôme Boateng vom FC Bayern München. (Archivbild) © Marco Donato/dpa

München - Dass das Verhältnis zwischen Uli Hoeneß und Jérôme Boateng nicht unbedingt das beste ist, ist seit Jahren bekannt. Nach dem Saisonfinale 2019 legte der damalige Präsident des FC Bayern dem Weltmeister von 2014 öffentlich einen Wechsel nahe. "Ich würde ihm als Freund empfehlen, den Verein zu verlassen. Er braucht eine neue Herausforderung, er wirkt wie ein Fremdkörper", sagte Hoeneß damals.

Auch im Frühjahr sorgte der Bayern-Patron für Aufsehen, als er in seiner Rolle als Länderspiel-Experte erklärte, dass er Boateng - anders als etwa den Dortmunder Mats Hummels - nicht für die Europameisterschaft nominieren würde. Etwas verwunderlich, schließlich gehörte Boateng zu der Zeit zum Stammpersonal bei den Bayern.

Boateng: "Ich weiß, dass ich anders beurteilt werde"

Nun äußerte sich der Abwehr-Routinier, der mittlerweile bei Olympique Lyon unter Vertrag steht, zu den Attacken von Hoeneß. "Die Aussagen haben mich enttäuscht, zumal man es gewohnt war, als Spieler des FC Bayern von oben gestärkt zu werden", sagt Boateng gegenüber "Sport1": "Ich bin davon nie umgekippt, im Gegenteil. Ich weiß, dass ich anders beurteilt werde als andere Spieler, damit muss ich leben."

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Dass seine Karriere nach zahlreichen Verletzungspausen überhaupt noch einmal an Fahrt aufgenommen hat, verdankt der 33-Jährige laut eigener Aussage seinem Ex-Coach Hansi Flick. Dieser habe "einen großen Anteil an meiner Karriere, weil er mich kennt und meinen Weg seit meiner Jugend begleitet", meinte der Weltmeister von 2014. Er habe unter Flick "eine faire Chance bekommen. Eine, bei der es um Leistung geht", sagte der 33-Jährige. "Die letzten beiden Jahre mit Hansi Flick waren noch einmal überragend und wir haben es nochmal geschafft, die Champions League zu gewinnen."

Flick riet Boateng zu Wechsel nach Lyon

"Nicht nur ich, auch Spieler wie Thomas Müller haben beim FC Bayern erfahren, dass es Hansi immer um Leistung geht", meinte der Weltmeister von 2014: "Ich will jetzt nicht sagen, dass ich unbedingt zur Nationalmannschaft zurück muss. Am Ende des Tages geht es um Leistung, die jeder bringen muss, um es sich zu verdienen, bei der Nationalmannschaft zu spielen."

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Dies will er in der kommenden Saison im Trikot von Olympique Lyon tun. Vor seinem Wechsel in die Ligue 1 hatte der zuletzt vereinslose Abwehrspieler auch Kontakt zum heutigen Bundestrainer Flick. Er habe ihm gesagt, "dass es ein guter Verein ist, der international spielt und er sich für mich freuen würde, wenn mein Wechsel zu Lyon klappt".

Kehrt Boateng nochmal in die Nationalmannschaft zurück?

Boateng war einige Zeit nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 wie Mats Hummels und Thomas Müller vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw aus der Nationalmannschaft aussortiert worden. Löws Nachfolger Flick hatte zur Zukunft des Trios im DFB-Trikot zuletzt gesagt: "Die Besten werden eingeladen, wenn sie Topleistungen abrufen."

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  • Downy am 06.09.2021 12:46 Uhr / Bewertung:

    Hoeneß Empfehlung, Boateng solle sich lieber einen neuen Verein suchen, erfolgte bei der Feier des Doubles 2019 auf dem Rathausbalkon und war absolut berechtigt. Wie sich Boateng bei der Meisterfeier und nach dem Pokalsieg verhalten hatte war nur noch die Krönung. Er hatte sich als Außenseiter und nicht Teil der Mannschaft präsentiert. Zudem waren seine Leistungen bereits seit der WM 2014 immer schwächer geworden, dafür seine Auftritte außerhalb des Fußballs immer mehr.
    Und die Kritik hat doch auch gefruchtet. Unter Flick riss er sich nochmal zusammen und lieferte, sofern es sein Körper zuließ, doch noch ganz passable Spiele ab.
    Und zu Den Steuerschulden von Hoeneß mal eine Klarstellung. Hätte er nicht versucht seine Börsen-Sucht zu vertuschen und hätte die Gewinne versteuert, hätte er die späteren Verluste auch bei der Steuererklärung seiner anderen Einnahmen absetzen dürfen. Da die bekanntlich höher waren als die Gewinne, hätte der Steuerzahler sogar draufbezahlt.

  • Südstern7 am 05.09.2021 14:03 Uhr / Bewertung:

    Hoeneß wird nicht müde den FC Bayern als große Familie zu propagieren und seine Hilfesuchenden wie Gerd Müller, Lunde und viele andere, die sich an ihn wendeten, haben das auch positiv erfahren. Familie heißt aber auch Differenzen nicht nach außen dringen zu lassen bzw. negative Meinungen intern zu belassen. Leider hat der Familienmensch Uli es da nicht so genau genommen und zu oft nachgetreten.

    In der sportlichen Bewertung über Boateng stimme ich Hoeneß übrigens zu! Aber das bedeutet nicht, dass ich seine Plaudereien für gut halte. Ein Patron (= Arbeitgeber) schützt seine Angestellten und ein Familien-Patron erst recht seine Kinder. Auf der anderen Seite sollte sich Boateng nicht wundern, wenn er kritisiert wird. Je turbulenter sein Leben wurde, umso schwächer wurden seine Leistungen. Großverdiener müssen mit Kritik leben. Sie muss nur sachlich und fair sein.

  • brauxtnix am 05.09.2021 10:56 Uhr / Bewertung:

    Seine Steuersache ist privat, also dazu den Mund halten, was den FCB angeht, hatte er immer Recht und Spieler müssen kritisiert werden, sonst schlafen sie auf dem Spielfeld ein. Siehe dieser Sahne und andere.

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