Ausfall von Ulreich und Neuer: Das plant der FC Bayern ab Neujahr

München/Gelsenkirchen - Es wäre eine besondere Heimkehr für Manuel Neuer gewesen, doch sie blieb dem Kapitän des FC Bayern verwehrt. Neuer konnte die Dienstreise in den Ruhrpott zum Champions-League-Spiel auf Schalke gegen Schachtar Donezk (21 Uhr, Amazon Prime und im AZ-Liveticker) nicht mit antreten, der Torhüter muss verletzt in seinem Anwesen am Tegernsee zuschauen.
"Er hat einen Rippenbruch", sagte Trainer Vincent Kompany. Neuer werde "wahrscheinlich dieses Jahr nicht mehr spielen. Wichtig ist, dass es jetzt heilt. Hoffentlich ist Manuel ab Januar wieder von Anfang an dabei. Es ist nicht schlimm, nur mit so vielen Spielen kurzfristig, ist es wahrscheinlich zu früh."
Neuer-Comeback wohl erst im neuen Jahr
Vernünftig – und zugleich extrem ärgerlich für Neuer, der in Gelsenkirchen geboren wurde und vor seiner Profikarriere im Fanblock von Schalke 04 stand. Die Verletzung hatte sich der 38-Jährige übrigens bei seinem fatalen Ausflug im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen (0:1) zugezogen. Neuer foulte Jeremie Frimpong und sah die Rote Karte, Bayern flog aus dem Wettbewerb.
Mit einem Neuer-Comeback wird im ersten Bundesliga-Spiel des neuen Jahres bei Borussia Mönchengladbach (11. Januar) gerechnet. Am 6. Januar bestreiten die Münchner zwei Testspiele, gegen Greuther Fürth und Red Bull Salzburg. Bereits da könnte der Keeper wieder zum Einsatz kommen.
Volles Vertrauen in Neuer-Ersatzmann Daniel Peretz
Und so lange heißt es: Volles Vertrauen in Daniel Peretz. Der israelische Nationaltorhüter soll Neuer auch in den ausstehenden Bundesliga-Spielen beim FSV Mainz 05 (14. Dezember) und gegen RB Leipzig (20. Dezember) vertreten. Der etatmäßige Ersatzmann Sven Ulreich steht aus privaten Gründen weiter nicht zur Verfügung. Peretz wurde von Kompany schon beim 4:2 gegen Heidenheim am vergangenen Wochenende aufgestellt, als Neuer noch offiziell wegen Rippenbeschwerden fehlte. Der 24-Jährige musste bei zwei Schüssen auf sein Tor zwei Gegentreffer hinnehmen, war aber jeweils ohne Abwehrchance.
"Er hat es bis jetzt gut gemacht, er hat seine Spielminuten verdient", sagte Kompany über Peretz, der in der vergangenen Winterpause für eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro von Maccabi Tel Aviv zu Bayern gewechselt war. Der Torhüter solle gar nicht versuchen, Neuer zu kopieren, ergänzte Kompany: "Er muss sein Spiel spielen, bei sich bleiben. Es ist natürlich immer besser, wenn Manu fit ist. Das ist jetzt nicht der Fall. Aber es ist für uns jetzt nicht so, dass wir mit Peretz etwas anderes vorhaben."
Heißt: Die Münchner verteidigen weiter aggressiv, Peretz ist wie Neuer als mitspielender Keeper gefragt. Das Vertrauen der Teamkollegen hat er auf jeden Fall. "Daniel ist sehr abgeklärt und hat es bislang sehr ruhig gemacht", sagte Konrad Laimer.
Verlängert Neuer noch in diesem Jahr bis 2026 beim FC Bayern?
Klar ist aber auch: Im Tor darf jetzt nichts mehr passieren. Denn als Peretz-Vertreter stünden nur noch die Nachwuchskräfte Max Schmitt (18) und Leon Klanac (17) bereit, falls sich der Israeli verletzten würde. Das hofft bei Bayern freilich niemand, schon das Neuer-Aus kommt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt.
Doch vielleicht könnte es heuer noch eine gute Nachricht für den Torhüter geben: Die Münchner Bosse wollen Neuers auslaufenden Vertrag bis 2026 verlängern, ihm weiter das Vertrauen schenken. Neuers Unterschrift unter den neuen Vertrag wäre ein versöhnlicher Jahresabschluss.