Auf der Überholspur

Der FC Bayern klettert durch das 3:1 gegen Bielefeld auf Rang 3 der Tabelle. Klinsmann: „Die anderen beiden nehmen wir auch noch“. Leverkusen und Spitzenreiter Hoffenheim also sind gewarnt.
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Jürgen Klinsmann.
ap Jürgen Klinsmann.

Der FC Bayern klettert durch das 3:1 gegen Bielefeld auf Rang 3 der Tabelle. Klinsmann: „Die anderen beiden nehmen wir auch noch“. Leverkusen und Spitzenreiter Hoffenheim also sind gewarnt.

MÜNCHEN Tor für Karlsruhe – melden die Videoleinwände in der Allianz Arena. Und die Bayern-Fans feiern. Erleichtert, fast schon schadenfroh. Weil Hoffenheim ein Tor kassiert hat, der KSC traf zum 1:1. Wer hätte das für möglich gehalten vor Saisonbeginn? Ein Aufsteiger bekommt ein Tor, die Bayern-Fans jubeln. Nicht lange. Später wieder Raunen und Rumoren, als die Hoffenheimer den KSC überfuhren – 2:1, 3:1, 4:1.

Wenigstens hatte Bayern Schritt gehalten, durch das 3:1 gegen Bielefeld blieb es bei vier Punkten Differenz. „Ich bin mir völlig sicher, dass Hoffenheim bis zum letzten Spieltag um den Titel mitspielen wird“, sagte Manager Uli Hoeneß, „ich bin mir im Klaren, dass wir sie nicht ohne weiteres abschütteln. Sie werden wie eine Klette an uns hängen.“

Momentan ist Bayern aber noch hintendran. Am Heck von Hoffenheim – aber nach vier Siegen in der Liga hintereinander wenigstens auf der Überholspur. „Wir machen weiter mit der Serie, die wir vor kurzem angefangen haben“, sagte Trainer Jürgen Klinsmann und meinte mit Blick auf die Tabelle, in der Bayern von Rang vier auf drei am Hamburger SV vorbeizog: „Die eine Position sind wir jetzt nach oben gerückt, die anderen beiden werden wir auch noch nehmen.“ Leverkusen also und Spitzenreiter Hoffenheim. Beiläufig sagte er das. Als wäre die Meisterschaft kommendes Jahr im Mai nur eine logische Konsequenz der momentanen Form und der schwierigen Phase zu Saisonbeginn.

Die ist passé. Weggespielt. Weggejubelt. Völlig enthemmt sprang Klinsmann nach dem 2:1 durch Ribéry an der Seitenlinie umher – als könne man gegen Bielefeld neuerdings die Champions League gewinnen. Die Erleichterung verlieh Flügel. Nur kein Rückschlag mehr. Der Lauf muss ein Lauf bleiben. Erzwungen durch einen „Sturmlauf“, wie Hoeneß frohlockte: „Wir haben den Zuschauern in der zweiten Halbzeit ein Spektakel geboten.“

Die Hoeneß-Zahlen zum Spiel: „Das war super Offensiv-Fußball. Wir haben uns auch nach 98 vergebenen Torchancen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Bielefeld stand mit 17 Mann hinten drin und trotzdem endete fast jeder Angriff mit einer Torchance. Wir hatten zwanzig zu null Ecken, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.“

Die Fakten: Tatsächlich 20:0 Ecken, 37:2 Torschüsse und die Höchstzahl von 46 Ballkontakten für den herausragenden Gäste-Torwart Dennis Eilhoff – das ist Powerplay. „Wir hätten auch 8:1, 6:1 gewinnen können“, stellte Klinsmann zufrieden fest. „Ein Spiel auf ein Tor. Das war das beste Spiel, das wir in dieser Saison über 90 Minuten gemacht haben“, meinte Kapitän Mark van Bommel, „ich war mir zu jedem Zeitpunkt sicher, dass wir gewinnen.“

Weil Franck Ribéry immer besser wird.

„Die Automatismen spielen sich immer besser ein, und Ribéry wird immer mehr, Stück für Stück, zum alten Ribéry. Er gibt uns immer mehr Überraschungsmomente, immer mehr Kreativität, und so wächst alles immer mehr zusammen“, freute sich Klinsmann. Ribéry erzielte das 2:1 selbst, erzwang durch sein Solo den Elfmeter zum 3:1. Es war eine Ribéry-Woche: Das 1:2 als Aufbruch zur Wende gegen Wolfsburg geschossen, das Siegtor in Frankfurt, das Trend-Tor gegen Bielefeld. Macht neun Punkte. Er macht den Unterschied.

Und die Bayern optimistisch. „Im Soll sind wir erst, wenn wir auf Platz 1 sind“, sagte Hoeneß, „aber wir sind auf dem besten Wege, dem Soll nahezukommen.“ Sie klingen schon ganz anders – klar, vor Wochenfrist waren sie noch Tabellenelfter. So gehen sie nun auch gestärkt ins Champions-League-Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr) beim AC Florenz.

„Wir werden punkten, punkten und noch mal punkten und dann sehen wir kurz vor Weihnachten, wo wir stehen“, sagte Klinsmann. Dass sie dann vor Hoffenheim stehen, da sind sie sich sicher. „Die müssen ja noch zu uns“, meinte Hoeneß. Die drei Punkte hat er fix einkalkuliert.

P. Strasser

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