Auch Ribéry meckert über van Gaal
MÜNCHEN - Dem Franzosen fehlt nach seiner langen Verletzungspause das Vertrauen des Trainers und der Spaß am Fußball: "Falls ich all das nicht habe, kann es auf dem Spielfeld ja auch nicht funktionieren."
Und schon wieder eine Breitseite gegen FC Bayern-Coach Louis van Gaal: Super-Dribbler Franck Ribéry, der immer wieder Kritik vom Niederländer einstecken musste, hat sich den Frust von der Seele geredet. "Ich kann nicht sagen, dass ich viel Spaß mit ihm habe, oder dass ich eine besondere Beziehung zu ihm habe. Ich mache meinen Job, er macht seinen", sagte der Franzose in einem Interview, das der Pay-TV-Sender Sky vor dem Champions League-Spiel am Dienstag beim AS Rom ausstrahlen wird.
Ribéry war über van Gaals öffentlicher Kritik nach dem Testkick in der vergangenen Woche gegen Unterhaching ("Er hat sich nicht bemüht, schade") nicht erfreut: "Ich war sehr enttäuscht, das in der Presse zu sehen und so davon zu erfahren. Ich hätte es besser gefunden, dass er es mir direkt sagt."
Auch wenn der 27-Jährige in Rom wohl von Beginn an 'ran darf, ist er mit der Situation nach seiner Sprunggelenksverletzung nicht zufrieden und forderte mehr Einsatzzeit: "Wenn ich nur 25 oder 30 Minuten spiele, werde ich so nie mein altes Niveau erreichen. Ich muss 90 Minuten spielen."
Ribéry hatte in der vergangenen Zeit immer wieder betont, wie wichtig ihm der Spaß am Fußball sei, um seinen Beruf begeisternd ausüben zu können. Die negativen Äußerungen machen ihm zu schaffen: "Ich gebe mein Bestes, tue alles, um wieder fit zu sein. Aber wenn der Trainer immer schlecht über einen redet, wenn er einen immer wieder runterzieht, dann wird es schwierig." Er erklärt: "Weil ich ja seine Hilfe, sein Vertrauen benötige. Ich muss mit ihm reden, muss Spaß mit ihm haben. Falls ich all das nicht habe, kann es auf dem Spielfeld ja auch nicht funktionieren."
Bislang hatte Coach van Gaal Kritik an seiner Person immer mit Gegenschlägen beantwortet, auf seine Reaktion darf man also gespannt sein. Fürs Bayern-Spiel wäre es wohl besser, sie würde gegenüber dem empfindsamen Ribéry milde ausfallen.
thi