Auch Inter Mailand geschlagen: Bayerns Rekord-Sechserpack

München - Es sollte etwas gelingen, was noch keiner Bayern-Mannschaft in der Allianz Arena gelungen war: Ein Heimsieg gegen Inter Mailand – der fehlt noch in den Geschichtsbüchern.
Bei bisher drei Versuchen gegen die Nerazzurri glückte lediglich ein Remis, während man im Giuseppe-Meazza-Stadion alle vier Duelle gewinnen konnte. Auch Anfang September, als die Nagelsmann-Truppe mit dem 2:0 in Mailand einen perfekten Start in die Champions-League-Gruppenphase hinlegte.
Am Dienstagabend glückte der perfekte Abschluss, Bayerns Sixpack: Sechstes Spiel, sechster Sieg. Volle Hütte, volle Punktzahl. Beim Duell des Erst- gegen den Zweitplatzierten der Gruppe kam ein recht unspektakulärer, aber effizienter 2:0-Sieg dank der Tore von Benjamin Pavard und Eric Maxim Choupo-Moting heraus.
FC Bayern seit 34 Gruppenspielen ungeschlagen
Sechs aus sechs – schon der dritte Streich der Vereinshistorie: Bereits 2019/20 und in der Vorsaison hatte man eine verlustpunktfreie Gruppenphase in der Königsklasse gespielt. Der aktuelle Titelverteidiger Real Madrid war zwei Mal komplett sauber geblieben (2014/15 und 2011/12). Außerdem bauten die Bayern ihre Rekordserie auf nun schon 34 Gruppenspiele ohne Niederlage aus (31 Siege, drei Remis), die letzten 13 wurden allesamt gewonnen.
"Wir versuchen den Weg der letzten Spiele weiterzugehen. Auch wenn wir rotieren müssen, haben wir weiter eine herausragende Mannschaft auf dem Feld", sagte Trainer Julian Nagelsmann angesichts der fünf Änderungen in der Startelf gegenüber den letzten beiden Partien: Pavard, Stanisic, Sabitzer, Gravenberch und Coman begannen für de Ligt (angeschlagen), Davies, Goretzka, Musiala und Gnabry. Letztere wurden – zunächst – geschont.
FC Bayern könnte auf Liverpool oder Brügge treffen
Wer so souverän durch die Champions-League-Gruppenphase tänzelt, kann auch mal einige der müden Tanzbeine hochlegen. "Ich habe das Gefühl, dass die Atmosphäre bei allen Spielern gut ist. Die Rotation funktioniert", erklärte Vorstandsboss Oliver Kahn bei "Prime Video" und betonte: "In so einer Saison, wo alles so kompakt ist, brauchst du alle. Wir gehören im Moment auf jeden Fall zu den besten Mannschaften in Europa."
Wobei die (Titel-) Ernte wie immer erst ab dem Frühjahr eingefahren werden kann. Als Gruppenerster treffen die Bayern auf einen der Zweiten (etwa den FC Liverpool oder den FC Brügge) - die Auslosung findet am kommenden Montag statt.
Ein Freundschaftsspiel wurde es zwar nicht, aber eben kein feuriges Alles-oder-Nichts-Duell. Die leuchtend-gelben Interisti (früher war mehr Streifen!), bei denen die ehemaligen Bundesliga-Profis Dzeko, Calhanoglu und Mkhitaryan zunächst auf der Bank saßen, versuchten tatsächlich hin und wieder ihr Glück in der Offensive.
Schiedsrichter übersieht Mané-Handspiel
Und hatten Pech mit Schiedsrichter Ivan Kruzliak aus der Slowakei, der selbst nach Betrachtung der TV-Bilder (8. bis 10. Minute) keinen Elfmeter gab nachdem Sadio Mané den Schuss von Nicolo Barella wie ein Torwart mit beiden Fäusten abgewehrt hatte (Bewegung zum Ball, die Schutzhand gibt es nicht mehr).
Erst Glück für die Bayern, dann Können: Ecke Kimmich, Kopfballaufsetzer Pavard ins lange Eck. Vorbei an Inter-Keeper Onana – ou là, là, das 1:0 (32.). Fertig war das 70. Pflichtspieltor in dieser Saison.
Man habe "einen guten Mittelweg gefunden zwischen Kontrolle, erwachsenem Fußball und guten Ergebnisse mit vielen Toren", freute sich Nagelsmann bereits vor Anpfiff.
Später über den nicht austrocknenden Tore-Fluss von Choupo-Moting, der durch seinen Treffer zum 2:0 (72.) nun sieben Mal in den letzten sechs Partien traf. Gegen Inter, das seine letzten vier Partien gewonnen und sich in der Gruppe gegen den FC Barcelona durchgesetzt hatte, konnte Bayern seine Siegesserie fortsetzen und das siebte Pflichtspiel in Folge gewinnen.
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