Auch Franz spielt Hau-den-Lukas
Nach dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß kritisiert nun auch noch Präsident Franz Beckenbauer den unglücklichen Stürmer. Motto: "Hau den Lukas."
MÜNCHEN Für Streiche ist Lukas Podolski auch jetzt noch immer zu haben. Auf dem Flug nach Florenz zum gestrigen Champions-League-Spiel (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht begonnen) neckte und triezte er Mitspieler Christian Lell. Die Teamkollegen waren amüsiert. Podolski auch.
Weniger amüsant wird der Stürmer aber finden, was seine Bosse mittlerweile tagtäglich über ihn sagen. Fast scheint es, als ob Trainer Jürgen Klinsmann, der ihn zuletzt trotz der Verletzung von Luca Toni lange auf der Bank schmoren ließ, Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge („Dass er bei uns nicht spielt, stimmt ja einfach nicht. Er hat ja seine Möglichkeiten“) und Manager Uli Hoeneß („Wenn Podolski sich nicht nachhaltiger durchsetzt, dann wird er große Probleme kriegen, ein international gefragter Spieler zu sein“) ein neues Hobby hätten: Das Hau-den-Lukas-Spiel.
Nun scheint auch Präsident Franz Beckenbauer dieses Spielchen für sich entdeckt zu haben. „Ich hoffe, es geht noch länger gut mit Podolski beim FC Bayern, obwohl es nicht so aussieht“, sagte er bei „Premiere“. Ein bisschen Verständnis für Podolski zeigte Beckenbauer aber immerhin doch noch. Dass der nach dem Toni-Ausfall gegen Bielefeld nur auf der Bank gesessen habe, sei eine Herabstufung gewesen. „Es gehört schon sehr viel Humor dazu, das zu verstehen“, sagte Beckenbauer. Podolski machte freilich zuletzt nicht mehr unbedingt den Eindruck, das überhaupt verstehen zu wollen. Längst liebäugelt er offen mit einem Wechsel schon zur Winterpause.
Beckenbauer allerdings hofft, dass es nicht so weit kommt. „Lukas hat Potenzial und ist talentiert genug, sich bei Bayern durchzusetzen. Aber er muss es beweisen.“