Arp mit Traum-Freistoß: Bayern II schlägt Aufstiegs-Favorit Dresden
München - Damit war nicht zu rechnen: Der FC Bayern II setzt sich überraschend deutlich mit 3:0 gegen Dynamo Dresden durch.
Auch gegen den Absteiger, der als Top-Favorit auf den Wiederaufstieg gilt, musste Trainer Holger Seitz erneut auf zahlreiche etablierte Kräfte verzichten. Joshua Zirkzee, Jamal Musiala, Adrian Fein und Chris Richards standen vier potenzielle Startelf-Kandidaten nicht im Kader, sie wurden für das Heimspiel der Profis gegen Hertha BSC am Sonntag (18 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) geschont.
FC Bayern II mit Wechseln auf drei Positionen
Amateure-Coach Holger Seitz wechselte im Vergleich zur schmerzhaften 0:3-Niederlage bei Aufsteiger SC Verl am vergangenen Wochenende drei Mal. Malik Tillman, der beim Supercup-Erfolg über Borussia Dortmund 3:2 im Profikader stand, rückte für Maximilian Zaiser in die Startelf. Für die verletzten Nicolas Feldhahn und Bright Arrey-Mbi begannen außerdem Kilian Senkbeil und Nicolas Kühn, die beide ihr Startelfdebüt in der laufenden Saison gaben.
Die Partie begann temporeich, aber chancenarm. Die erste Möglichkeit des Spiels hatte Sebastian Mai in der 18. Minute, der Kopfball des Innenverteidigers nach einer Flanke von Chris Löwe ging allerdings knapp am Tor vorbei.
Jann-Fiete Arp bringt FC Bayern II mit Traum-Freistoß in Führung
In der Folge übernahmen die kleinen Bayern immer mehr die Kontrolle über die Partie: Zunächst zielte Nicolas Kühn nach starker Vorarbeit von Angelo Stiller etwas zu hoch (20. Minute), wenige Minuten später zirkelte Jann-Fiete Arp einen Freistoß vom Strafraumeck traumhaft in den Winkel (22.). Der Meister nutzte die Verunsicherung der Dresdner und legte nach: Eine scharfe Hereingabe von Leon Dajaku fälschte Torhüter Kevin Broll unglücklich zum 0:2 ins eigene Tor. Tatsächlich hätte der Halbzeitstand noch komfortabler ausfallen können, doch Angelo Stiller scheiterte in der 42. Minute vom Punkt.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste dann stärker. Schon kurz nach Wiederanpfiff hatte Christoph Daferner den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch der Stürmer der Gäste konnte eine Hereingabe mit seiner Grätsche aus einem Meter Entfernung nicht über die Linie drücken (47.). Wenige Minuten später bat Agyemang Diawusie Bayerns 17-jährigen Innenverteidiger Jamie Lawrence zum Tanz, sein Schuss in der 54. Minute ging allerdings haarscharf am linken Kreuzeck vorbei.
In der 83. Spielminute ließ sich der gelb vorbelastete Dresdner Innenverteidiger Tim Knippig im Bayern-Strafraum zu einer Schwalbe hinreißen und wurde vorzeitig zum Duschen geschickt. Den Schlusspunkt der Partie setzte Nicolas Kühn in der 90. Minute, der nach einem missglückten Klärungsversuch von Sebastian Mai zwei Dresdner Verteidiger aussteigen ließ und die Kugel mit einem satten Linksschuss in die Maschen hämmerte.
Malik Tillman verletzt ausgewechselt
Das 3:0 über den Aufstiegs-Favoriten bedeutet für den Titelverteidiger den ersten Sieg der Saison - einen Wermutstropfen hatten die kleinen Bayern aber dennoch hinzunehmen: Malik Tillman, der zuletzt auch regelmäßig im Profi-Kader gestanden hatte, blieb in der Anfangsphase im Rasen hängen und verletzte sich am Knie. Für den 18-Jährigen war die Partie bereits nach 15 Minuten beendet. Wie schwer die Verletzung wiegt, war am Freitagabend noch unklar. Tillman verließ das Grünwalder Stadion auf Krücken, am Samstag unterzieht er sich einer MRT-Untersuchung.