Armin Veh und die Allianz-Allergie

Während Frankfurts Coach Armin Veh vor dem Spitzenspiel tiefstapelt, tönt Eintracht-Legende Charly Körbel: "Die Bayern liegen uns!"
Frank Hellmann |
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Frankfurt - Die grünen Sichtblenden um den Rasenplatz an der Wintersporthalle stammen noch aus der unrühmlichen Episode Christoph Daum. Armin Veh hat sie nie abnehmen lassen, schließlich gibt es bei der Eintracht auch unter seiner Leitung regelmäßig nichtöffentliches Training.

Bevor Frankfurts Fußballer am Freitag in den ICE nach München stiegen, hat Veh mal wieder geheim geübt. Denn: "Der FC Bayern ist ein Tick über der ganzen Liga. Was die vorne wegzaubern! Wir werden öfter hinten drin stehen, obwohl wir es gar nicht wollen."

Doch verschanzen will sich der Überraschungsdritte in diesem Spitzenspiel nicht. An der Vorwärtsphilosophie hält Offensivliebhaber Veh fest: "Wir haben 20 Punkte. Ende. Aus. Die haben wir nicht zufällig geholt, sondern weil wir gut gespielt haben."

Der Fußballlehrer macht keinen Hehl daraus, dass ihm dabei die Dortmunder Überfallattacken als Vorbild dienen; deren DVDs hat Veh oft als Anschauungsunterricht eingelegt. Und: Gerade der einstige Stuttgarter Meistertrainer freut sich auf diesen Showdown, der seinem Arbeitgeber allerlei Aufmerksamkeit bringt.

Vielleicht muss der gebürtige Augsburger danach weiter über seine persönlichen Erfolgslosigkeit in der Fröttmaninger Arena sprechen, wo Veh weder mit Stuttgart, Wolfsburg oder Hamburg etwas zustande brachte - sogar die Frankfurter verloren vergangene Zweitliga-Saison bei 1860. "Das ist keine Phobie, eher eine Allianz-Allergie", scherzt er.

Der Harmoniemensch hat die Erfolgsserie bislang klug moderiert – und alle Korsettstangen, ob der überragende Torwart Kevin Trapp, der umworbene Shootingstar Sebastian Rode, der unverzichtbare Kapitän Pirmin Schwegler oder der torgefährliche Lenker Alexander Meier, haben brav den Ball flachgehalten.

Kampfansagen müssen die Helden der Vergangenheit aussprechen. So wie Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel: "Die Bayern liegen uns. Da spielten ja nie Kloppermannschaften gegeneinander."

Veh nimmt seine Nationalmannschaftskandidaten Sebastian Jung und Rode in die Pflicht, "meine Jungs können gerade in solchen Spielen viel lernen, wenn sie sehen, was noch fehlt."

Und geht es nach dem Pragmatiker Heribert Bruchhagen, dann wird die Eintracht ohnehin nicht das Machtgefüge im Establishment verrücken können - für ihn ist der Endstand der Tabelle bereits zementiert: "Erster wird Bayern, Zweiter Dortmund, Dritter Schalke, daran habe ich keine Zweifel."

Veh mag dem Vorstandschef nicht widersprechen: "Unsere Konkurrenz kann nicht Schalke oder Dortmund sein." Aber warum sollen sich die hessischen Überflieger heute unnötig klein machen? Der Nostalgiker und Vorstandsberater Körbel glaubt: "Für uns ist das eine riesige Chance, dass wir imstande sind, gegen so einen Gegner mitzuhalten." So wie einst zu seinen aktiven Zeiten.

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