Arjen Robben und der Frust beim Elfmeter
Arjen Robben macht Thomas Müller vor dem Elfmeter des FC Bayern München gegen den FSV Mainz 05 eine Szene, weil er selbst schießen will. Pep Guardiola entscheidet aber anders. "Ich bin der Trainer!"
München - Alles beim Alten: Elfmeter sorgen beim FC Bayern München weiter für Gesprächsstoff. Beim Stand von 3:1 gegen den FSV Mainz 05 wollte eigentlich Arjen Robben den nach einem Foul an Bastian Schweinsteiger fälligen Strafstoß schießen. Trainer Pep Guardiola entschied aber von außen, dass Thomas Müller den Elfmeter schießen soll.
Robben überließ dem Teamkollegen sichtlich erbost den Ball, warf ihn Müller hart zu und stapfte dann beleidigt gen Mittellinie. Müller verwandelte sicher zum 4:1.
Nach dem Spiel hatte sich der Niederländer dann aber wieder im Griff. "Das ist kein Thema. Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Wer schießt, ist egal – Hauptsache das Ding geht rein", sagte Robben.
Pep Guardiola erklärte sein Eingreifen so: "Heute wollte ich, dass Thomas Müller unser Elfmeterschütze ist. Ich bin der Trainer!"
Und Müller sah's so: "Arjen wollte schießen, ich wollte schießen. Dann hat der Trainer eine Entscheidung getroffen. Da gibt’s kein Nachtragen oder sonst was."
Auch Philipp Lahm versuchte, Dampf aus der Sache zu nehmen. "Der Trainer hat alles richtig gemacht: Thomas hat getroffen!", sagte der Bayern-Kapitän. "Viele wollen bei uns Elfmeter schießen. Ich würde da jetzt nicht allzu viel hineininterpretieren. Thomas ist ein relativ sicherer Schütze, Arjen ist ein guter Schütze, wir haben auch noch Mario Götze. Wir haben mehrere Schützen – und da muss irgendwann irgendwer sagen, wer schießen soll."
Komisch sah es aber dennoch aus. Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg meinte bei "Sky": "Das möchtest du nicht vor 80.000 Zuschauern erleben, dass du mit dem Ball zum Punkt gehst, eigentlich den Elfmeter schießen möchtest, überzeugt bist – und dann sagt der Trainer wie ein Lehrer mehr oder weniger: Du nicht, sondern Thomas Müller. Das ist bitter, das ist eine schlimme Situation. Man muss solche Entscheidungen begründen, das ist Pflicht. Das kann man nicht damit abhaken, dass man sagt: Ich bin der Trainer."